Von Räubern, wilden Weibern und Frankenstein: Gruseln in Siegen-Wittgenstein

Mit einem Nachtwächter im schaurigen Mittelalter
Wer sich in der dunklen Jahreszeit ein bisschen gruseln will, ist in Siegen-Wittgenstein gut aufgehoben. Schaurige Sagen, Gruselplätze und Führungen durch die nächtliche Landschaft sorgen für die eine oder andere Gänsehaut.
Eine Nachtwächter-Führung ist ein gelungener Anfang eines Gruselaufenthaltes in der Umgebung. Man begleitet einen mit Umhang, Hellebarde, Horn und Laterne ausgestatteten Nachtwächter durch die dunklen, verwinkelten Gassen der Altstadt. Im Mittelalter waren die Wächter während der Nachtruhe zuständig für Recht und Ordnung, sie warnten schlafende Bürger vor Feuer oder Dieben. Diese alte Tradition wird in Freudenberg, Hilchenbach und Siegen wiederbelebt und führt Besucher zurück in die Vergangenheit, in eine unsichere, rauere Welt voller Mythen und Sagen.
Begleiten Sie den Nachtwächter, wenn er sich mit Hellebarde, Horn und Lampe auf seinen abendlichen Rundgang durch die verwinkelten Gassen der ...
Gruselplätze in Siegen-Wittgenstein

- Von Räubern und vom Sensenmann -
Nicht weit von Bad Laasphe mitten im Wald findet man die Teufelskanzel. Diese eindrucksvolle Felsgruppe ist ein schauriges Denkmal mystischer Geschichte. Überlieferungen zufolge befand sich hier vor den Zeiten des Christentums eine kultische Stätte. Richtig gruselig wird es hier in der Abenddämmerung, wenn man sich um die Felsen versammelt und einer aus der Gruppe die Geschichte vom Sensenmann erzählt. Hier wurde nämlich eine berüchtigte Räuberbande hingerichtet. Man erreicht die Teufelskanzel auf dem Mythen- und Sagenweg, auf dem man auch noch in den Genuss der Erzählung des wilden Jägers im Botzebachtal und der unglücklichen Gräfin Charlotte kommt.Teufelskanzel... Für die einen eine eindrucksvolle Felsgruppe, für die anderen ein schauriges ...
Geheimnisvoll wandern in den Wäldern um die mystische Teufelskanzel mit wunderlichen Sagen aus dem Wittgensteiner Land.
- Von unheimlichen wilden Weibern -
Im südlichen Zipfel der Region Siegen-Wittgenstein findet man ein weiteres Naturdenkmal. Hohe Felszacken und höhlenartige Auswaschungen prägen die Felsgruppe, in der laut Legende die wilden Weiber wohnten.Am südlichen Rand von Oberdresselndorf in Richtung Rabenscheid lockt das Naturdenkmal ...
Die kleinen braunen Gestalten mit zerzausten schwarzen Haaren machten den Bewohnern in der Umgebung das Leben schwer. Sie stahlen Eier und Schinken, Brot und Milch und ließen sich von den Menschen alles bringen, was sie brauchten. Wenn die armen Dorfbewohner einmal nicht wie gewünscht zu Diensten sein konnten, war die Rache fürchterlich. Im Dorf hat man sie zwar nie gesehen, aber „wenn der Sturm um die Scheiben fuhr, wenn schwarze Gewitter ihre grellen Blitze in das Tal schleuderten und der Donner unheimlich grollte, dann wusste man: Sie waren da.“
Niemand weiß, woher sie kamen und wohin sie gegangen sind, aber auch heute noch meint man ihre schlurfenden Schritte in stürmischen Nächten in den Straßen zu hören. Und wenn man sich abends am Wildweiberhäuschen aufhält, sollte man starke Nerven haben und kein Problem mit einer Gänsehaut – denn wer weiß, ob nicht genau in dieser Nacht die wilden Weiber zurückkehren.

- Auf der Spur von Frankenstein -
Wenn es ums Gruseln geht, muss man auch über Frankenstein und sein Monster sprechen. Nicht wenige Halloween-Kostüme nehmen sich das Monster aus Mary Shelleys Geschichte zum Vorbild. Was haben aber Mary Shelley und Frankenstein mit Siegen-Wittgenstein zu tun?
Ziemlich viel, denn Johann Konrad Dippel gilt als Vorbild für den Roman. Und dieser Mann, geboren auf der Burg Frankenstein im Odenwald, ist auf Schloss Wittgenstein gestorben und wurde in der evangelischen Laaspher Stadtkirche begraben. Dippel studierte Theologie, Medizin, Alchemie und Mystik und interessierte sich für die menschliche Seele. Als Mary Shelley 1814 den Rhein bereiste, soll sie einen Abstecher zur Burg Frankenstein gemacht haben. Dort ließ sie sich von Dippels Geschichte inspirieren und schrieb ein Jahr später den heute weltbekannten Roman. In Bad Laasphe soll Dippel immer noch in Vollmondnächten durch die Altstadt streifen, in dem Versuch, das nächste Monster zu erschaffen.
Das ehemalige Residenzschloss der Grafen von Wittgenstein thront 470 m über den Dächern von Bad ...
Die historische Altstadt mit ihren zahlreichen Fachwerkäusern, Kopfsteinpflaster und Altstadtbrunnen ...
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Teufelskanzel... Für die einen eine eindrucksvolle Felsgruppe, für die anderen ein schauriges ...
Geheimnisvoll wandern in den Wäldern um die mystische Teufelskanzel mit wunderlichen Sagen aus dem Wittgensteiner Land.
aktualisiert 18.10.2021
Das ehemalige Residenzschloss der Grafen von Wittgenstein thront 470 m über den Dächern von Bad ...
Die historische Altstadt mit ihren zahlreichen Fachwerkäusern, Kopfsteinpflaster und Altstadtbrunnen ...
Am südlichen Rand von Oberdresselndorf in Richtung Rabenscheid lockt das Naturdenkmal ...
Begleiten Sie den Nachtwächter, wenn er sich mit Hellebarde, Horn und Lampe auf seinen abendlichen Rundgang durch die verwinkelten Gassen der ...
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