Die Rettung der Nazca-Linien durch Maria Reiche
von Wiebke Hillen
·
14.06.2021
·
Reportage
· Provincia de Nasca
Die Nazca-Linien in der Wüste Perus sind weltbekannt. Über 1500 riesige, in den Boden gescharrte gerade Linien, geometrische Figuren und Tierbilder erstrecken sich über Kilometer und sind vor allem aus der Luft zu erkennen. Ohne Maria Reiche, eine Mathematikerin aus Dresden, wäre das Weltkulturerbe nicht mehr das, was es heute ist.
Die Nazca-Linien als Lebensinhalt
Maria Reiche wurde in Dresden geboren und studierte Mathematik, Physik und Geographie. 1932 zog sie nach Cusco in Peru, um als Hauslehrerin zu arbeiten. Sie nahm verschiedene Stellen in Lima an, bevor sie Paul Kosok kennenlernte. Der amerikanische Wissenschaftler bat sie, ihm bei der Vermessung einiger geheimnisvoller Linien in der Wüste bei Nazca zu helfen. Hier fand Maria Reiche ihre Lebensaufgabe.
Historische Stätte
· Provincia de Nasca
Nazca-Linien
Provincia de Nasca
Die Nazca-Linien sind über 1500 riesige Geoglyphen (oder Scharrbilder) in der peruanischen Wüste. ...
von Wiebke Hillen,
Outdooractive Redaktion
Alles geben für den Erhalt der Linien
Besonders wichtig war Maria Reiche der Schutz der Linien, die durch zunehmenden Tourismus und andere Projekte in Gefahr gerieten. Unermüdlich kämpfte sie um den Erhalt. Sie hielt Vorträge, um höhere Stellen und die Regierung auf die Bedeutsamkeit der Nazca-Linien aufmerksam zu machen. Als diese Bemühungen fruchtlos blieben, stellte sie einen eigenen Wächter an, um die Scharrbilder zu schützen. Sie errichtete einen Aussichtsturm, damit Touristen nicht mehr über die Linien marschierten, sondern diese von oben betrachten konnten. Und sie verhinderte in den 1950er Jahren ein Projekt zur Bewässerung, das die ganze Umgebung überflutet und die Linien für immer zerstört hätte.
Zunächst ergriff dann doch die peruanische Regierung Maßnahmen, um eine weitere Zerstörung der Linien, die schon durch Fuß- und Autospuren beschädigt worden waren, zu verhindern. 1994 wurden die „Linien und Bodenzeichnungen von Nazca und Pampa de Jumana” schließlich von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Ohne Maria Reiche wären die Zeichnungen wahrscheinlich verloren.
Anerkennung für große Leistungen
Bis zu ihrem Tod und ungeachtet ihrer fortschreitenden Erblindung und Krankheiten wie Parkinson und Krebs arbeitete Maria Reiche in der Wüste Nazcas. Etwa 50 Figuren hat sie entdeckt und etwa 1000 Linien vermessen. Die Erforschung der Nazca-Linien wäre ohne die Dresdnerin längst nicht so weit gekommen, auch wenn ihre Theorie zum Zweck der Figuren nicht ganz richtig war. Erst spät wurde Reiche für ihre Verdienste um die Erforschung und den Erhalt der Scharrbilder geehrt. Auf Unterstützung, vor allem finanzieller Art, musste Reiche größtenteils verzichten.
In der Hütte, in der Maria Reiche jahrelang am Rande der Wüste gelebt hatte, wurde ein Museum eingerichtet, das ihre damalige Wohnsituation realistisch nachbildet. Neben der Hütte wurde sie auch begraben.
Museum
· Provincia de Nasca
Museum Maria Reiche
Provincia de Nasca
Das Museum wurde in der Hütte von Maria Reiche am Rande der Wüste bei Nazca eingerichtet.
von Wiebke Hillen,
Outdooractive Redaktion

Autor
Wiebke Hillen
Aktualisierung: 14.06.2021
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Museum Maria Reiche
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Das Museum wurde in der Hütte von Maria Reiche am Rande der Wüste bei Nazca eingerichtet.
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Die Nazca-Linien sind über 1500 riesige Geoglyphen (oder Scharrbilder) in der peruanischen Wüste. ...
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