Schwäbische Alb: Beliebter Rundwanderweg
Diese Wanderung im Albvorland bei Grafenberg und Metzingen (Kreis Reutlingen) erschließt vier Krater des sogenannten Schwäbischen Vulkans, der vor 15 bis 17 Millionen Jahren aktiv war und heute als erloschen gilt.
Dabei handelte es sich nicht um einen zentralen Vulkan (wie zum Beispiel Vesuv und Ätna), sondern um ein weites Vulkangebiet mit vielen kleineren und größeren Kratern - rund 350 sollen es insgesamt sein. Sie befinden sich in Ost-West-Ausrichtung zwischen Aichelberg und Pfullingen sowie in Nord-Süd-Ausrichtung zwischen Kirchheim/Teck und Münsingen. Einer der größten Krater ist das Randecker Maar bei Schopfloch (Kreis Esslingen); aber auch der Jusi, den wir auf dieser Wanderung besuchen, gehört zu den größeren. Teils liegen diese Krater in flachem Gelände wie etwa das Feuerbölle bei Owen/Teck; teils sind sie aber auch aus der Umgebung herauserodiert worden und bilden heute schöne ebenmäßige Kegel wie der bei dieser Wanderung erstiegene Florian. Wer sich für den Schwäbischen Vulkan näher interessiert, dem sei das Büchlein "Vulkanalb - Unterwegs in der Landschaft des Schwäbischen Vulkans" von Wolfgang Roser u.a. empfohlen. Es bietet viele Wandertouren zu Kratern und klärt über Entstehung und Besonderheiten des Schwäbischen Vulkans auf.
Das Arboretum bei Grafenberg ist bereits mehr als 100 Jahre alt - im Jahr 1912 schenkte die Deutsche Dendrologische Gesellschaft der Königlichen Forstdirektion Stuttgart 92 Samenproben, vorwiegend von nordamerikanischen Bäumen. Diese Samen übernahm dann das Forstamt Metzingen und legte damit den Grundstock für dieses Arboretum im Wald zwischen Grafenberg und Metzingen. Der Baumbestand ist in mehrere Flächen, getrennt nach Nadel- und Laubbäumen, aufgeteilt. Den Laubbaum-Bestand passieren wir bei dieser Wanderung gleich zu Beginn; die Florianhütte und die darum liegenden Nadelwaldbestände besucht man am Ende der Tour auf dem Rückweg. Heute gibt es im Arboretum noch etwa 140 verschiedene Baumarten aus vier Kontinenten. Auch einige Mammutbäume sind darunter.
Vom Florian aus hat man einen herrlichen Blick auf das Albvorland bei Metzingen - weit schweift das Auge über noch einigermaßen intakte Streuobstbestände. Der Schwäbische Albverein unterhält am Florian eine Station mit rund 20 Ziegen. Für Kinder ist das ein schönes Erlebnis.
Nicht lange hinter dem Florian passiert man das schön gelegene Naturfreundehaus Falkenberg mit Biergarten.
Die nächsten Höhepunkte sind die beiden kleineren Vulkankrater namens Metzinger Weinberg sowie Hofbühl. Auf dem Weinberg steht an der höchsten Stelle ein kleiner Pavillon, der dem Gipfel die Anmutung eines englischen Gartens verleiht.
Dem Jusi nähert man sich auf dieser Wanderung auf ungewöhnliche Weise, nämlich "von der Seite" durch den Wald. Man geht von Kappishäusern auf einem schmalen Waldpfad bis ganz nach oben und gelangt an der höchsten Stelle auf die unbewaldete Hochfläche. Dort gibt es auch eine Grillstelle.
Das Besondere am Jusi ist nicht nur seine Entstehung als Vulkankrater, sondern auch seine Bedeutung heute als Naturschutzgebiet. Auch hier begegnet man oft Ziegen. Besonders ist auch, dass am Jusi der gesamte Hang des Albtraufs unbewaldet ist, so dass man auf dem Weg nach unten eine grandiose Aussicht behält. Majestätisch ist der Blick nach Osten, wo man die drei Kaiserberge, die Burg Teck und den Hohenneuffen ganz nahe beieinander sieht. Wie Perlen auf einer Kette sind hier die Ausbuchtungen des Albtraufs aneinander gereiht.
Auf dem Rückweg kommt man an einer weiteren Gaststätte vorbei, nämlich der Sportgaststätte des SSF Kappishäusern mit deutscher und griechischer Küche.
An der (verschlossenen) Florianshütte kurz vor dem Ende der Wanderung kann man ebenfalls rasten; eine Grillstelle gibt es dort aber nicht.
Für die Kleinen ist der kleine Waldspielplatz direkt am Parkplatz interessant.
Autorentipp
Wegearten
Sicherheitshinweise
Bitte gehen Sie auch im Mittelgebirge gut ausgerüstet und mit der notwendigen Vorsicht.Start
Ziel
Wegbeschreibung
Den genauen Streckenverlauf entnehmen Sie bitte der Karte.
Wer gut bei Kondition ist, kann am Anfang oder am Ende der Tour auch noch den Grafenberg besteigen, einen weiteren Vulkankrater bei der gleichnamigen Ortschaft. Dieser Krater ist flacher, aber auch sehr gleichmäßig geformt und ganz von Streuobstwiesen umgeben. Der Abstecher würde nochmals mit vier bis fünf Kilometern zusätzlich zu Buche schlagen, so dass man dann bei rund 20 Kilometern Tourenlänge wäre.
Öffentliche Verkehrsmittel
Start ist am Parkplatz beim Waldspielplatz bei Grafenberg. Man fährt in Grafenberg durch die Kohlberger Straße - direkt nach Ortsende und direkt hinter der Brücke geht es rechts rein auf den Parkplatz.Koordinaten
Wetter am Startpunkt der Tour
Statistik
- Wegpunkte
- Wegpunkte
Fragen & Antworten
Hier kannst du gezielt Fragen an den Autor stellen.
Bewertungen
Fotos von anderen