Erlebniswanderung durch das Bielatal bis zur Grenzplatte
Sächsische Schweiz: Beliebter Rundwanderweg
Autorentipp
- An schönen Tagen am Wochenende sehr früh anreisen! Der Parkplatz an der Schweizermühle ist schnell ausgelastet.
Wegearten
Höhenprofil anzeigenSicherheitshinweise
- Die Leitern der Sachsensteinstiege können bei Nässe glatt sein. Ansonsten ist deren Begehung grundsätzlich nicht schwierig, jedoch sollte man schwindelfrei und trittsicher sein sowie keine Probleme mit räumlicher Enge haben.
Weitere Infos und Links
- Die Sachsensteinstiege ist nicht für Hunde geeignet.
- Höhlen wegen des Fledermausschutzes nur zwischen April und September begehen.
Start
Ziel
Wegbeschreibung
Wir verlassen den Parkplatz nach rechts und laufen ein kurzes Stück entlang der Straße in südliche Richtung. Wenn kurz nach unserem Start links die Straße nach Rosenthal abzweigt, wandern wir geradeaus weiter. Nachdem wir auf der rechten Seite erst einen Teich und anschließend ein Grundstück passiert haben, wechseln wir gut 100 Meter hinter diesem von der Straße auf einen rechts abgehenden Pfad, der parallel zur Straße verläuft, stellenweise sehr schmal ist und durch eine üppige Vegetation führt. Schon nach fünf bis zehn Minuten seit dem Verlassen der Straße steigen wir über Stufen zum Sachsenstein auf, unserem ersten spannenden Höhepunkt.
Der Auf- und Abstieg auf den bzw. vom Sachsenstein erfolgt über mehrere lange und steile Leitern, die insbesondere im oberen Teil durch eine sehr enge (!) und düstere Felskluft führen. Rucksäcke sollten am besten gleich unten bleiben, denn hier bekommt man sonst ein Problem - nahe der langen Einstiegsleiter befindet sich eine geeignete Picknickstelle, an der wir unsere Rucksäcke deponieren können (Beaufsichtigung empfohlen).
Nach diesem ersten kleinen Abenteuer steigen wir weiter aufwärts bis zum Hauptweg (Forststeig/gelbe senkrechte Strichmarkierung) und wandern auf diesem nach links weiter. Nach etwa zehn Minuten erreichen wir den Aussichtsfelsen an der Johanniswacht, zu dem ein links abgehender Pfad führt. Eine harmlose Steiganlage führt uns zum Aussichtspunkt. Von diesem haben wir eine hervorragende Aussicht über die zerklüftete Felsenlandschaft des Bielatals. Im Norden entdecken wir bei guter Sicht sogar die weit entfernte Festung Königstein.
Optional: Bevor wir hiernach unseren Weg auf dem Forststeig fortsetzen, lohnt eine kurze Erkundung der kleinen Felsengasse, die unmittelbar unterhalb der Aussichtsstelle beginnt und uns auf einem abenteuerlichen Steig u. a. durch einen natürlichen Felstunnel inmitten beeindruckender Felstürme (u. a. Artariastein, Johanniskegel, Schusterturm) abwärts führt - danach auf gleichem Weg wieder aufwärts (insgesamt etwa 30 bis 40 Höhenmeter zusätzlich).
Wir wandern zurück zum Forststeig und folgen diesem weiter in ursprünglicher Laufrichtung. Zunehmend wird die Landschaft und der Pfad des Forststeigs uriger und erreicht einen ersten Höhepunkt rund um die Felsen der Wiesensteine. Wir bleiben vorerst immer auf dem Forststeig mit seiner gelben Strichmarkierung. Ein größerer Kahlschlag am Berghang gibt einen hervorragenden Blick auf die beeindruckenden Felstürme frei. Wir steigen in den Glasergrund ab, überqueren einen breiten Forstweg und finden unseren Anschlussweg etwa 30 Meter rechts versetzt. Unser nächstes Zwischenziel ist die bereits ausgeschilderte Bennohöhle. Nach fünf Minuten seit der Überquerung des Forstweges zweigt rechts der Zustiegspfad zur etwas höher in einer Felsengruppe gelegenen Bennohöhle ab. Anfangs über einige Stufen und im Verlauf auf schmalem Pfad erreichen wir diese nach dem rund fünfminütigen Aufstieg.
Der Abstieg in die Höhle (Stirnlampe!) erfolgt durch ein fast mannshohes Loch in einen Lichthof (einfallendes Licht durch eine Höhlenöffnung oberhalb in der Decke) und anfangs recht bequem über einige künstliche Stufen (Holzbohlen) sowie später steiler über gestufte Felsblöcke. Diese bieten gute Griff- und Trittmöglichkeiten, jedoch sollten wir trotzdem vorsichtig sein, weil diese immer feucht sind und dementsprechend rutschig sein können. Nach rund 35 Metern haben wir das Ende der Höhle erreicht. Mit etwas Glück liegt dort ein Höhlenbuch, in das wir uns eintragen können. Tief unten zweigt rechts noch ein vier Meter langer Seitengang ab (Achtung - hier nicht den Kopf stoßen).
Nach dem Höhlenabenteuer wandern wir zurück zum Hauptweg, auf dem wir uns weiter in südliche Richtung bewegen. Wenn links ein Weg abzweigt, verlassen wir vorerst den Forststeig und folgen jetzt weiter der roten Strichmarkierung geradeaus/südwärts (Wormsbergweg). Anfangs ansteigend wird der Wanderweg im Verlauf zu einem breiten Forstweg ohne nennenswerte Höhenunterschiede. Wenn dieser Forstweg eine ringförmige Ausbuchtung (Art Kreisverkehr) macht, heißt es für uns aufpassen. Denn am nächsten links abzweigenden Waldweg nach weniger als 200 Metern (unmarkiert) müssen wir links abbiegen. Nach 150 Metern müssen wir diesen Weg allerdings schon wieder verlassen und rechts auf einen gut erkennbaren grasigen Weg abbiegen (südöstlich). Dieser wird im Verlauf zu einem Pfad, aber immer erkennbar. Grob südwärts schlängelt sich dieser ebenfalls unmarkierte Pfad ("Vogelsteig" auf Dr. Ing. Rolf Böhms Wanderkarte Bielatalgebiet), bis rechts ein Waldweg abgeht. Hier jetzt noch 50 Meter geradeaus weiter und dann links auf einen leicht abwärts führenden und recht schwierig zu entdeckenden Pfad abbiegen. Nach 30 Metern stößt dieser auf den uns bereits bekannten gelb markierten Forststeig, dem wir nun rechts haltend (südlich) folgen. Von nun an schlängelt sich der Pfad entlang dichter Blaubeersträucher und später durch eine den Bewuchs wechselnde urige Landschaft oberhalb der Felsen des Bielagrunds. Zwischendurch bieten sich schöne Aussichtspunkte an der Schneewand sowie an den Felsen Goliath und Titan. Nur fünf Minuten nach Letzteren bzw. rund eine halbe Stunde seit Beginn des Pfades/Forststeigs erreichen wir die grandiose Aussicht an der Grenzplatte (ausgeschildert). Wie schon bei den Felsen Goliath und Titan bietet sich uns eine Aussicht ins Tal zum grenznahen tschechischen Örtchen Ostrov (Eiland).
Anschließend wandern wir weiter auf dem Forststeig und können bereits drei Minuten später auf diesem linksseitig ins Tal absteigen.
Variante: Bei unserer letzten Begehung (Juli 2020) war dieser Abstieg wegen starker Forstschäden gesperrt, so dass wir gezwungen waren, 100 Meter weiter zu wandern und die Passage links über den Wormsbergweg (Wm. roter Strich) in Richtung deutsch-tschechischer Grenze zu umgehen. Wenn der Wormsbergweg nach rund 200 Metern eine Biegung nach rechts macht (Grenze/Grenzstein), zweigt kurz vorher linksseitig ein schmaler Pfad ab, der entlang der Grenzsteine abwärts verläuft (gute Orientierungsmöglichkeit) und zunehmend steiler wird (gut zu gehen, aber Vorsicht bei Nässe). Bei dieser Variante böte sich noch eine Höhlenerkundung der anfängergeeigneten Zwergenhöhle (Trpaslicí jeskyne) an. Diese befindet sich gut 50 Meter nach dem Abbiegen vom Wormsbergweg am Grenzpfad auf dessen rechter (tschechischer) Seite. Unser Grenzpfad trifft schon bald wieder auf den Forststeig, dem wir nun weiter folgen. Wir kamen zu dem Ergebnis, dass die zwangsverordnete Umleitung gar kein Nachteil war, sondern eher eine interessante Variante.
Der Forststeig mündet nach zwanzigminütigem sanftem Abstieg entlang der Hänge der Grenzplatte schließlich auf den breiten Bielgrundweg, nachdem noch der Hammerbach auf einer Brücke überquert wurde. Eine Viertelstunde wandern wir auf dem Schotterweg (Achtung Radfahrer - offizielle Radroute), passieren zwischendurch die Abzweigung in den Dürrebielegrund und biegen am Wegweiser "Lattenweg" (Rosenthal, Verlassene Wand, Pfingstturm, Eisloch, Schwedenhöhle) rechts ab. Der Weg steigt mäßig an und macht im Verlauf eine Biegung nach rechts. Hier heißt es jetzt aufpassen, denn bei den ersten Felsen (Verlassene Wand) zweigt in der Rechtskurve linksseitig unser alter "Bekannter", der Forststeig, ab. Ab jetzt diesem wieder entlang der zerklüfteten Felsen auf schmalem aber gut zu gehenden Pfad folgen. Im Verlauf des Forststeigs erreichen wir den Wegweiser zu den beiden Höhlen Schwedenhöhle und Eisloch. Um zu diesen zu gelangen, müssen wir einen kurzen Aufstieg bewältigen, der aber bequem über einige Stufen erfolgt. Die Schwedenhöhle (Stirnlampe!), die interessantere der beiden Höhlen, ist durch ein ein Meter hohes Loch nur gebückt zu betreten. Ein nach rechts abgewinkelter Höhlengang führt zu einem weiteren Durchstieg, der wiederum nur ein Meter hoch ist. Unmittelbar nach diesem Durchstieg führt der Höhlengang über eine gut ein Meter tiefe Felsstufe abwärts und sogleich rechtwinkelig nach links, bevor wir den schmalen neun Meter langen und recht hohen Hauptraum der Schwedenhöhle erreichen.
Nach den Höhlenbesuchen weiter auf dem Forststeig, der nach gut fünf Minuten auf den breiten Bielgrundweg mündet. Auf diesem wandern wir bequem bis zur Ottomühle. Schon bald passieren wir die Hütte der Bergwacht und die ersten Häuser. Knappe zehn Minuten später haben wir zwei Einkehrmöglichkeiten, die Ottomühle sowie die Daxensteinbaude. Wer nicht einkehren möchte, muss nicht bis zur Ottomühle laufen, sondern kann schon hinter dem Bauernhof rechts abbiegen und der blauen Strichmarkierung oder dem gelben Punkt in Richtung Felsengasse folgen.
Nach einer optionalen Einkehr wandern wir zurück zur o. a. Abzweigung zur Felsengasse. Wir richten uns nach dem gelben Punkt bzw. dem blauen Strich, steigen sanft empor und folgen nach 150 Metern dem Wegverlauf nach links (nördlich, Wegweiser Felsengasse 1,2 km). An einer weiteren Wegabzweigung nach 200 Metern folgen wir dem Weg nach links bzw. westlich (Wegweiser Felsengasse 1,0 km). Wir wandern nun oberhalb des Daxenstein-Felsmassivs. Schon bald erreichen wir die erste Aussichtsstelle am Kanzelstein. Von hier oben haben wir eine prächtige Aussicht über den Bielagrund mit der Ottomühle. Unser Weg führt uns anschließend weiter in nordwestliche Richtung, nicht weit entfernt vom Waldrand mit angrenzenden Feldern. Nach noch nicht einmal fünf Minuten führen links Stufen abwärts zur Felsengasse. Diese (Bergpfadmarkierung grünes Pfeil-Dreieck) verläuft spannend zwischen beeindruckenden Felswänden und Felsnadeln hindurch. Sie ist zwar nicht sehr schwierig zu begehen und auch sonst ungefährlich, an manchen Stellen ist allerdings leichtes Kraxeln angesagt. Einmal müssen wir zwischen Felsblöcken hindurch, was den Spaßfaktor nochmals hebt - das grüne Pfeildreieck weist uns hierbei immer den Weg. Der landschaftliche Höhepunkt ist eindeutig erreicht, wenn wir die beiden Herkulessäulen passieren und an einer kleinen abgegrenzten Aussichts-Empore mit Sitzbank einen erstklassigen Blick auf diese fragil erscheinenden Felstürme genießen dürfen. Noch einmal geht es danach zwischen erdrückenden Felswänden hindurch, bevor wir die Felsengasse abenteuerlich durch eine Kluft bzw. Felsspalte verlassen. Wir halten uns nach dem Durchstieg rechts und sind sogleich wieder auf dem Forststeig (gelber senkrechter Strich). Kurz darauf passieren wir die rechterhand befindliche Aufstiegsgelegenheit zum oberhalb gelegenen Wanderweg (gelber Punkt). Dort böte sich die Gelegenheit, zum nahe gelegenen Aussichtspunkt "Bielablick" an der Kaiser-Wilhelm-Feste zu gelangen. Wir bleiben jedoch auf Geradeauskurs und folgen weiter dem Forststeig, der uns landschaftlich sehr schön an den Felsen entlangführt. Nur wenige Meter links von uns befindet sich die sanft dahin plätschernde Biela. Nach einigen Minuten überqueren wir eine kleine Bachbrücke, bevor unser Pfad auf die Straße (Korbfeilenweg) trifft. An dieser halten wir uns rechts und wandern in exakt fünf Minuten zurück zum Ausgangspunkt der Wanderung. Hier bietet sich noch einmal die Gelegenheit eines Imbisses in der Räuberhütte.
Öffentliche Verkehrsmittel
- mit der Bahn bis Dresden Hauptbahnhof fahren
- vom Dresdener Hauptbahnhof mit der S-Bahn S1 bis Königstein (halbstündlich)
- Buslinie 242 (Wanderbus) aus Königstein/Reißigerplatz (Bahnhof) bis Schweizermühle
Infos über örtliche ÖPNV im Internet unter www.ovps.de bzw. in der Informationsbroschüre "Touristische Fahrpläne 20XX Sächsisch-Böhmische Schweiz" (im Bahnhof, in den Touristeninformationen oder in vielen Quartieren erhältlich)
Anfahrt
- aus Dresden auf der A17 in Richtung Prag
- Abfahrt Nr. 6 auf die B172a nach Pirna
- in Pirna weiter auf der B172 Richtung Bad Schandau fahren (ausgeschildert)
- kurz hinter dem Ort Krietzschwitz der Abzweigung nach rechts in Richtung Bielatal folgen
- die Straße (Pirnaer Str.) bis zum Ende weiterfahren
- am Ende links abbiegen und sogleich der scharfen Rechtskehre folgen
- der Straße bis zum Wanderparkplatz an der Schweizermühle folgen
Parken
- großer Wanderparkplatz an der Schweizermühle (gebührenpflichtig - Tagesticket 3,00 Euro/Stand Juli 2020) - an schönen Tagen am Wochenende schnell ausgelastet!
Koordinaten
Buchempfehlungen des Autors
- Wander- & Naturführer Sächsische Schweiz, Band 2 (Rathener Felsen, Polenztal, Tafelberge und Bielatal), Berg- & Naturverlag Rölke, ISBN 3-934514-09-X
- Stiegen-Wanderführer Sächsische Schweiz (Unterwegs auf schmalen Pfaden und den schönsten Stiegen), Berg- & Naturverlag Rölke, ISBN 978-3-934514-27-0
- Erlebniswandern mit Kindern, Elbsandsteingebirge, mit vielen spannenden Freizeittipps, mit GPS-Koordinaten, von Kaj Kinzel, Bergverlag Rother, ISBN 978-3-7633-3177-2 (auch für Erwachsene geeignet)
Kartenempfehlungen des Autors
- Wanderkarte der Sächsischen Schweiz "Bielatalgebiet", 1 : 10.000, Dr.-Ing. Rolf Böhm, Bad Schandau
- Wander- und Radwanderkarte Nr. 95 (Rosenthal-Bielatal und Umgebung), 1 : 15.000, Sachsen Kartographie GmbH Dresden
Buchtipps für die Region
Kartentipps für die Region
Ausrüstung
- normale Wanderausstattung für eine Tagestour
- feste Wanderschuhe, am besten knöchelhoch (Kategorie A/B oder B)
- Stirnlampe für die Benno- und die Schwedenhöhle
Wetter am Startpunkt der Tour
Statistik
- 4 Wegpunkte
- 4 Wegpunkte
Fragen & Antworten
Bewertungen
Fotos von anderen