Aussichtsreiche Stiegentour durch die Hintere Sächsische Schweiz
Sächsische Schweiz: Beliebter Rundwanderweg
Autorentipp
- In Schmilka unbedingt das Bio-Bier der ortsansässigen Braumanufaktur und die Backwaren der rustikalen Mühlenbäckerei kosten.
Wegearten
Sicherheitshinweise
- Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und einfache Kletterfertigkeiten im Bereich der Starken Stiege erforderlich.
- Trittsicherheit und Schwindelfreiheit auf dem "Oberen Terrassenweg" erforderlich (ausgesetzte Bereiche - der schmale Pfad verläuft stellenweise recht nah am senkrechten Abgrund entlang).
- Für die Häntzschelstiege ist insbesondere bei Anfängern ein Klettergurt sowie ein Klettersteig-Set erforderlich.
- Die Metallsprossen und Leitern der Stiegen können bei Nässe gefährlich glatt sein.
- Die Tour ist grundsätzlich nicht kindergeeignet! Ggf. sollten erfahrene, trittsichere und schwindelfreie Kinder durch geeignete Erwachsene gesichert werden.
Weitere Infos und Links
- Die Tour ist nicht für Hunde geeignet.
Start
Ziel
Wegbeschreibung
Wir wandern aus Schmilka kommend etwa fünf bis zehn Minuten auf dem Gehweg neben der Straße in nordwestliche Richtung, bis wir rechterhand die unscheinbare Abzweigung "Kahntilke" erreichen. Der Pfad führt über hölzerne Stufen empor bis zu einer kleinen Verbindungsstraße (Holzlagerplatzweg), der wir für 100 m nach rechts folgen und sogleich die links abgehende Kahntilke aufwärts wandern (Wegmarkierung grüner Strich). Oben angekommen, verläuft der Pfad einmal scharf nach links und bis zur Aussicht sehr bequem ohne Höhenunterschiede weiter. An der Abzweigung zum Elbleitenweg gehen wir zunächst geradeaus weiter. Drei Minuten später und nach ingesamt 35 Minuten ist der Aussichtspunkt "Kleine Bastei" erreicht. Auf dem Rückweg nehmen wir nun die Abzweigung zum Elbleitenweg und laufen auf dem Weg gut fünf Minuten bis zum breiten Schotterweg (Elbleitenweg). Hier rechts abbiegen (Wm. grüner Punkt).
Dem Elbleitenweg folgen wir zehn Minuten bis zu einer scharfen Rechtskehre. Hier müssen wir den linken, nicht markierten von den beiden abgehenden Wegen nehmen (der rechte führt durch den Falkoniergrund zur Rotkehlchenstiege).
Interessante Variante:
Dem Elbleitenweg nach links (weiterhin Wm. grüner Strich) rund fünf Minuten folgen. Nach einer leichten Rechtskurve (kurz hinter der steil und erdrückend aufragenden Westkante des Rauschensteins) befindet sich rechtsseitig unsere Abzweigung in den Rauschengrund. Ein Schild mit dem Hinweis auf eine Bergungsbox weist uns den Weg, der gut erkennbar ist. Wir durchschreiten das so genannte "Rauschentor" inmitten eindrucksvoller Felswände. Dahinter anfänglich links haltend und im Verlauf leicht rechts abknickend geht es auf dem mit einem schwarzen Dreieck (Zeichen für Kletterzustieg) markierten und teilweise schwach ausgeprägten Pfad absteigend bis zum Weg bzw. Pfad im Rauschengrund. Dort links halten.
Weiterweg für beide Varianten:
Wir wandern auf dem immer schmaler und wilder werdenden Pfad durch den Rauschengrund bis tief hinein in den traumhaften und idyllischen Talkessel. Am großen den Weg "blockierenden" Felsen gehen wir links vorbei - der Pfad ist auf den letzten Metern nicht mehr als solcher erkennbar, allerdings stehen wir bereits nach wenigen Metern in einer Sackgasse vor der Starken Stiege. Diese erkennen wir an dem ersten in gut vier bis fünf Metern Höhe angebrachten Metallhandgriff, der durch leichte Kletterei (unterer zweiter Grad nach UIAA) angeklettert werden muss. Über eine schräge Rippe klettern wir empor, zwischendurch immer mal wieder durch einen Metallhandgriff unterstützt. Die Stiege ist zwar kurz, aber steil und teilweise ziemlich ausgesetzt und man sollte sie nicht unterschätzen.
Nach dem Ausstieg erkennen wir schon bald rechtsseitig Pfadspuren. Diesen folgen wir und befinden uns unmittelbar auf dem "Oberen Terrassenweg", der uns traumhaft schön auf der "Zwischen-Ebene" des Sandsteinmassivs ostwärts leitet und immer wieder mit einmaligen Aussichten u. a. auf den "Rauschenstein" und auf das "Verbogene Horn" belohnt. Der Pfad ist mit dem schwarzen Dreieck für Kletterzustieg markiert (schwierig). An einigen Stellen ist der Pfad sehr schmal und führt recht nah am steilen Abgrund entlang. Teilweise helfen Metall-Handbügel beim Passieren dieser ausgesetzten Stellen - einmal allerdings fehlen diese, so dass es nur ungesichert dort vorbei geht. Wir verlassen den Oberen Terrassenweg auf Höhe der Rotkehlchenstiege nach links. Diese Abzweigung ist allerdings nicht ausgeschildert, lediglich ein verstecktes "grünes Dreieck" (Bergpfad) am Fels führt uns auf den richtigen Weiterweg, auf dem wir nach noch nicht einmal 100 m den Hauptweg (blauer Querstrich) erreichen und nach rechts abbiegen. Nach zehn Minuten erreichen wir eine Wegkreuzung, an der wir nach links in Richtung "Kleiner Dom" (Nasser Grund) abbiegen (gelber Querstrich). Diesen schönen Pfad wandern wir bis zur Stiege in den Kleinen Dom (Abzweig Richtung Nasser Grund, Beuthenfall), die uns märchenhaft und abenteuerlich teils auf Holztreppen bzw. -leitern abwärts führt. In der kleinen Schlucht angekommen geht es zehn Minuten durch den "Kleinen Dom" und das "Sandloch" bis zum Hauptwanderweg "Zeughausweg" (im weiteren Verlauf Untere Affensteinpromenade). Wir halten uns rechts und wandern etwa zwanzig Minuten in Richtung Beuthenfall (grüner Punkt).
Sobald das Felsmassiv mit dem Bloßstock (Foto), einem separat stehenden vorgelagerten Felsturm, sichtbar wird, sind es nur noch wenige Meter bzw. etwa drei Minuten, bis rechts ein Kletterzustieg abgeht (schwarzes Dreieck/Holzabsperrung mit abgesenktem Querbalken). Wir laufen diesen kleinen Pfad stramm aufwärts, bis nach fünf Minuten links ein weiterer unscheinbarer Pfad abzweigt, der uns nach zwei Minuten zu den Zustiegs-Holzleitern der Häntzschelstiege leitet.
Der Einstieg in die Häntzschelstiege ist der schwierigste Teil (Klettersteig Schwierigkeit B). Wer diesen geschafft hat, braucht nichts Schlimmeres mehr zu befürchten. Ein recht steiler, aber griffiger Wandteil mit guten Tritten muss rund vier Meter erklettert werden, bis die erste Metallklammer greifbar ist. Ein senkrechter Teil mit ein paar Klammern und begleitendem Stahlseil, dann eine Querung nach rechts, ein weiterer Aufschwung mit einer anschließenden leicht ausgesetzten fünf bis sechs Meter langen Querung nach links, bevor es recht luftig nach rechts in eine kleine Schlucht geht (immer mit Stahlseil) - jetzt kommen nur noch zwei schräge ebenfalls gesicherte Anstiege - dann ist der untere Teil der Häntzschelstiege geschafft (zehn bis fünfzehn Minuten). Wir kraxeln weglos auf eine links befindliche Fels-Anhöhe, um auf ein sehr lohnenswertes Aussichtsplateau zu gelangen, bevor es auf der gegenüber liegenden Seite zum oberen Teil der Häntzschelstiege geht. Zunächst über eine unproblematische Leiter aufsteigend wird bereits die Felsspalte sichtbar, durch die wir uns gleich zwängen müssen, um den eigentlichen steilen Klettersteig durch den Kamin zu erreichen. Die erste Klammer ist mit den Händen gut erreichbar, jedoch muss mit den Füßen einmal beherzt auf Reibung angetreten werden, um auch diese nach oben zu bekommen (Klettersteig Schwierigkeit B). Nun geht es in der dunklen Klufthöhle über Klammern und Leitern und im unteren Teil durch ein Stahlseil gesichert etwa fünfzehn Meter steil empor (Leiter ohne Stahlseil), bis wir wieder das Tageslicht erblicken. Es erfolgt eine Wandquerung auf Klammern, ein Übertritt über eine gut einen Meter breite Felsspalte auf die andere Wandseite, bevor es wiederum auf Klammern anfänglich steil, später sanfter ansteigend nach oben in Richtung Ausstieg geht (immer mit Stahlseil bzw. Stahlkette). Auf dem Gipfel müssen zwei kleine Felsspalten, eine über eine Stahlgitterbrücke (mit Stahlkette gesichert), die andere durch etwas Körpereinsatz überwunden sowie gleich im Anschluss in eine solche abgestiegen werden, bevor das wirkliche Ende der Stiege über einen kleinen Aufschwung mit Metallgriffen erreicht ist.
Wir wandern eine knappe halbe Stunde über das "Lange Horn", bis wir den Pfad durch Übersteigen des Kletterzustiegs (Holzbarriere) verlassen und uns rechts halten in Richtung "Carolafelsen" (Aussichtspunkt - zehn Minuten). Nach fünf bis zehn Minuten zweigen nach einem kurzen Abstieg linkerhand die aufwärts führenden Treppen zum Carolafelsen ab, welchen wir nach weiteren zwei Minuten erreichen.
Nach dem Genießen der Aussicht wandern wir auf gleichem Weg zurück bis zwanzig Meter hinter der Abzweigung zur Häntzschelstiege. An den Wegweisern halten wir uns nun rechts in Richtung Heilige Stiege/Schmilka, zunächst über eine Treppe abwärts gehend. Nach einer weiteren Minute folgen wir an der Wegkreuzung wiederum dem Wegweiser in Richtung Heilige Stiege/Schmilka (links die Treppe abwärts, gelber Querstrich) und bewegen uns inmitten von beeindruckenden Felswänden auf endlos wirkenden Treppen abwärts, bis wir den Heringsgrund erreichen, dessen Pfad schließlich in einen Weg übergeht. Wir bleiben der Wandermarkierung "gelber Strich" treu, halten uns an der nächsten beschilderten Abzweigung links und nach zwei Minuten nochmal rechts in Richtung Schmilka/Wurzelweg. Der asphaltierte Fahrweg führt uns nun hinunter nach Schmilka, wo wir uns verdientermaßen im Kastanienhof stärken und die Wanderung beenden.
Öffentliche Verkehrsmittel
mit Bahn und Bus erreichbar
Variante 1
- mit der Bahn bis Dresden Hauptbahnhof fahren und von dort mit der S1 bis zum Haltepunkt "Schmilka-Hirschmühle" (rund halbstündlich, z. T. stündlich in den späten Vormittags- bis in die frühen Nachmittagsstunden)
- mit der Fähre auf die andere Elbseite in den Ort Schmilka (Fährstelle am großen Wanderparkplatz) übersetzen
Variante 2
- mit der Bahn (EC) bis zum Nationalpark-Bahnhof Bad Schandau fahren (mehrmals täglich) bzw. mit der Bahn bis Dresden Hauptbahnhof fahren und von dort mit der S1 bis Bad Schandau (halbstündlich)
- ab Nationalpark-Bahnhof Bad Schandau mit der Buslinie 252 (Wanderbus) bis Schmilka (www.ovps.de) - Hinweis: Der Wanderbus 252 ist kostenlos für Inhaber der Kurkarte Bad Schandau (Stand 2019)
Anfahrt
- aus Dresden die A17 in Richtung Pirna
- Abfahrt auf die B172a nach Pirna
- in Pirna weiter auf der B172 nach Bad Schandau fahren (ausgeschildert)
- in Bad Schandau Ortsmitte geradeaus in Richtung deutsch-tschechische Grenze (Hrensko) fahren
- der große Wanderparkplatz befindet sich in Schmilka auf der rechten Seite
Parken
- großer Wanderparkplatz in Schmilka (gebührenpflichtig - Tagesticket 5,00 Euro/Stand 27.10.2019)
Koordinaten
Buchempfehlungen des Autors
- Stiegen-Wanderführer Sächsische Schweiz - Unterwegs auf schmalen Pfaden und den schönsten Stiegen, Berg- & Naturverlag Rölke, ISBN 978-3-934514-27-0
- DAV-Jubiläumstourenbuch "Die 150 schönsten Touren zwischen Harz und Hohen Tauern", Rother Selection, Bergverlag Rother, ISBN 978-3-937530-88-8
- Wander- & Naturführer Sächsische Schweiz, Band 1 (Felsenlandschaft zwischen Bad Schandau und Hinterhermsdorf), Berg- & Naturverlag Rölke, ISBN 3-378-934514-08-9
Kartenempfehlungen des Autors
- Wanderkarte der Sächsischen Schweiz "Schrammsteine - Affensteine" 1 : 10.000 von Dr.-Ing. Rolf Böhm/Bad Schandau (der Ort Schmilka ist auf der Karte nicht mehr abgebildet, das ist aber auch nicht unbedingt erforderlich)
- Wander- und Radwanderkarte Nr. 91, Hintere Sächsische Schweiz, Blatt 1 (Schrammsteine, Affensteine, Zschirnsteine), 1 : 15.000, Sachsen Kartographie GmbH Dresden
Buchtipps für die Region
Kartentipps für die Region
Ausrüstung
- normale Wanderausstattung für eine Tagestour
- feste Wanderschuhe, am besten knöchelhoch (Kategorie A/B oder B)
- ggf. Klettergurt und Klettersteig-Set
Angebote zur Tour
Im Herzen des Nationalparks Sächsische Schweiz nähern wir uns durch die Linse der Kamera an diesem Tag dem Naturschutz, lernen Techniken der ...
Wetter am Startpunkt der Tour
Statistik
- 4 Wegpunkte
- 4 Wegpunkte
Fragen & Antworten
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