Harz: Rundwanderweg
Für die Planung eigener Aktivitäten sollten Sie die INTERAKTIVE KARTE mit der eine exakte Positionsbestimmung der Stationen (einschl. Navigation dorthin) möglich ist. Die Tourenbeschreibung auf unserer Seite kupferspuren.eu enthält weitere Informationen.
Eine ungefähre Vorstellung davon, welche bewundernswerte bergmännische Leistung unsere Vorfahren hier vollbracht haben vermittelt eine Riss-Karte mit den unterägigen Grubenbauten.
Station 1 - Röhrigschacht
Der Röhrigschacht ist der jüngste Zeuge des hiesigen „Alt“Bergbaus (geteuft als Lichtloch auf den Seegen-Gottes-Stolln, in Betrieb gegangen 1876 als 1. runder Schacht des Reviers Sangerhausen, 283 m Teufe bis 1. Sohle, mit einem der ältesten in Deutschland noch aktiven Fördergerüst). Der Röhrig-schacht ist seit 1987 Museum (üta) und 1991 (uta).
Station 2 - Junger Phillipp
In einem kleinen Gebüsch links des Weges befindet sich (vermutlich) die Abdeckung des auf dem Gonnaer Stollen stehenden Schachtes Junger Phillipp. Zumindest befinden wir uns hier im Bereich des Standortes dieses ehemaligen Schachtes.
Station 3 - Caroline
Am Weg zum Röhrigschacht liegt auf dessen Südseite die Halde des Schachtes Caroline. Der Schacht aus der Zeit vor 1800 steht mit 86 m Teufe auf der Kalkschlottensohle (+230 m NN). Die heute bewachsene Halde wurde um 1955 teilweise (Ausschlägeanteile) abgefahren.
ORIENTIERUNGSPUNKT
Knapp 250 m weiter auf dem Karstwanderweg kommen wir (Am Kamp 1) zu einem von links einmündenden Weg. An dieser Stelle folgen wir dem Karstwanderweg (geradeaus) Richtung Kunstteich. Wenn man am Orientierungsunkt nach dem Alexanderschacht auf dem Bergbaulehrpfad bleibt und nicht die Strecke über Lichtloch 11 wählt, stößt man an hier, von links kommend, wieder auf diesen Weg - jetzt zurück zum Röhrigschacht.
Station 4 - Kunstgraben östl. Kunstteich
Der Kunstgraben und der Kunstteich gehören zu den ältesten wasserwirtschaftlichen Bauten des Sangerhäuser Berbgbaus.
Hier (Station 4) befand sich ein Pochwerk mit dem die im Revier um den Kunstteich gewonnenen sogenannten Sanderze (bis ca. 5 cm mächtige oberste Schicht des Weißliegenden, unmittelbar unter dem Kupferschieferflöz liegend) zerkleinert wurden, um sie verhüttbar zu machen.
ORIENTIERUNGSPUNKT
Kurz nach dem Passieren einiger Wegweiser / Wegmarkierungen führt eine Brücke über den ehemaligen Kunstgraben. Unser Weg geht weiter zum Kunstteich.
Station 5 - Kunstteich
Wie alle stehenden Gewässer des Harzes ist auch der Kunstteich bei Wettelrode ein durch Menschenhand entstandenes Gewässer. Er wurde angelegt, um in niederschlagsreichen Zeiten Aufschlagwasser für den Antrieb von Bergwerksmaschinen zu sammeln und einen vom Niederschlag unabhängigeren Betrieb zu ermöglichen. Seine Lage unmittelbar nördlich des ausgehenden Kupferschiefers im Verbreitungsbereich von Sedimenten aus dem Oberkarbon und dem Oberrotliegenden resultierte aus dem unweit südlich von ihm um gehenden Kupferschieferabbau. Seine Errichtung ermöglichte eine Verbesserung der Wirksamkeit der Wasserkünste zur Förderung von Wasser oder Erz aus den Gruben.
Hinweistafel auf den Alexanderschacht (Orientierungspunkt)
Nach dem Überqueren der L 232 stoßen wir nach etwa 200 m (Stand September 2019) neben dem Wegweiser des Bergbaulehrpfades auf eine Hinweistafel auf den Alexanderschacht.
ie Angabe, dass sich der Schacht etwa 100 m von der Tafel entfernt befindet, ist etwas irritierend. Auf unserem weiteren Weg erreichen wir das Schauobjekt (unsere Station 10) erst jenseits der L 231 nach dem Passieren weiterer Stationen . Die Entfernung dorthin (Luftlinie) beträgt rund 350 m.
ORIENTIERUNGSPUNKT
Kurz hinter der Hinweistafel auf den Alexanderschacht zeigen uns Wegmarkierungen für den Karstwanderweg und den Bergbaulehrpfad, dass wir "auf Kurs" sind.
Station 6 - Kunstgraben westl. Kunstteich (Mundloch)
Oberhalb des Zechsteinausstrichs findet man die Imitation des Mundlochs des Wasserzuleitungsstollens vom Kunstteich her.
Vom Mundloch wurde das Wasser über noch heute sichtbare Gräben (Röschen) dem Carolus- und dem Johann-Schacht zugeführt.
Station 7 - Grenzstein
Der Grenzsteinweg, dem wir hier folgen, stellt die Grenze zwischen dem zu Sangerhausen gehörenden (Ostseite), dem sächsischen Bergbau und dem Bergbau der Mansfelder Grafen (Westseite) dar. Einige der ursprünglichen Grenzsteine, die zwischen 1741 und 1786 gesetzt wurden, sind noch vorhanden.
Station 8 - Aufschluss
Am unmittelbaren Ausstrich, an dem wir uns hier befinden, steht die Zechsteinbasis ungewöhnlich steil an. Damit erklärt sich auch die relativ große Teufe des Alexanderschachtes auf nur 200 m Abstand vom Ausstrich.
Station 9 - Pingen
Am Hang oberhalb der Straße, die wir auf dem Weg zur nächsten Station überqueren, finden sich zahlreiche kleine Schächte des sogenannten Duckelbergbaus.
Direkt gegenüber sehen wir die bewachsene Halde des Schachtes Alter Adolph.
Station 10 - Alexanderschacht
Geteuft 1820 als Lichtloch auf den Gonnaer Stollen (etwa +185 m NN), Teufe 98 m, offener, ovaler Schacht mit Gitterabdeckung und Finnhüttenüberbau. Ausbau: Trockenmauerung. Der Gonnaer Stollen verläuft unmittelbar südlich der Schachtröhre.
Ca. 400 m westlich steht der Carolus-Schacht, der 1819 als Lichtloch auf den Gonnaer Stollen ge-teuft. Er wies zunächst eine Teufe von 112 m auf (Gonnaer Stollen), wurde aber 1845 noch auf 136 m vertieft (Niveau der Wasserbalance-Förderung). Der Schacht erhielt Aufschlagwasser für die Fördermittel vom Kunstteich, deren Ableitung erfolgte untertage über den Seegen-Gottes-Stolln oder über den Gonnaer Stollen, um Zusatzwasser zur Gonna zu leiten. 1880 wurde der Schacht aufgegeben, weil er durch einen Schlottenbruch in der Schachtröhre zusammenbrach. Der Schacht selbst ist nicht mehr zu sehen, die Halde in Privatbesitz und nicht betretbar.
ORIENTIERUNGSPUNKT
ACHTUNG: Die Karte (OpenStreetMap) weist im Abschnitt Alexanderschacht - Waldweg Richtung Lichtloch 11 Abweichungen zum tatsächlichen Wegverlauf auf! Vom Alexanderschacht kommend biegt nach etwa 150 m der Bergbaulehrpfad nach rechts ab in Richtung Johann-Schacht. Wer diesem Weg folgt, hat auf dem Rückweg zum Röhrigschacht die Möglichkeit einen Abstecher zum Schacht Junger Adolph zu machen. Der Junge Adolph ist auch heute noch Flucht- und Wetterschacht des Röhrigschachtes.
Wir können von hier aber auch den Weg geradeaus (nicht auf dieser Karte vermerkt) wählen, das Lichtloch 11 besuchen und am Windrad die Aussicht auf Lengefeld genießen.
Station 11 - Johann-Schacht
Schachtlage auf der Nordseite der Halde, Teufbeginn war1853*. Von Norden auf Talniveau besteht ein Stollenzugang unter der Halde zur Wasserzuleitung vom Kunstteich her. In Betrieb bis 1874*, steht auf der sog. Tiefbausohle im Niveau zwischen Seegen-Gottes- und Gonnaer Stollen, 134 m Teufe, unbekannt verwahrt.
* Bezüglich der Jahreszahlen und anderer Fakten gibt es hier, wie häufig bei solchen Angaben zu den Gruben des Altbergbaus, verschiedene, voneinander abweichende Angaben.
Station 12 - Junger Adolph
Der Schacht Junger Adolph (zu DDR-Zeiten: Wetterschacht 2) ist noch heute wichtig. . Er steht in der Gabelung der Straße zum Kunstteich mit der Straße nach Morungen. Der Schacht stammt aus dem Jahr 1807 und ist 118 m tief und besitzt einen ovalen Querschnitt (0,85 x 2,0 m). Er steht etwas unterhalb des Gonnaer Stollens und besitzt seit 1991 eine Notförderung, um ggf. den Röhrigschacht zu ersetzen.
Nachstehende Punkte sind nicht in die outdoor-Karte eingebunden (siehe dazu unsere INTERAKTIVE KARTE)
Lichtloch 11
Lichtloch 11 ist das nördlichste LL auf dem querschlägigen Teil des Seegen-Gottes-Stolln. Es wurde 1854-1856 im Querschnitt 3,4 x 1,7 m bis auf 206,9 m geteuft und steht bei 4,9 km nördlich vom Mundloch bzw. 0,3 km (südlich) vor dem Erreichen des Kupferschiefers. Es erreichte im Schacht nicht den Kupferschiefer, sollte aber später bis dorthin weitergeteuft werden. Der Schacht ist verfüllt, der Seegen-Gottes-Stolln liegt unter der westlichen Teilhalde des Lichtloches. Der Seegen-Gottes-Stolln ist 1830 an seinem Mundloch westlich von Sanger-hausen worden und erreichte 1854 das Kupferschieferflöz am Carolusschacht. Der Durchschlag zwischen dem vom Mundloch her vorangetriebenen Stollenteil und dem Gegenortbetrieb vom Carolusschacht her erfolgte in der Nähe des LL 11. Vorher musste der Betrieb einige Monate eingestellt werden, weil die in diesem Bereich angetroffene Schlotte (heute: Marienglasschlotte) erst entwässert werden musste. Bei diesem Vorgang versiegte eine in Großleinungen vorhandene Quelle. Mit dem Durchschlag des Stollens konnte am Carolusschacht die Wasserbalanceförderung in Betrieb genommen werden.
Aussichtpunkt am Windrad
Am Pfaffenberg (etwa beim Windrad): Die Landschaft wird geprägt vom Zechsteinausstrich im Norden (markiert etwa durch den Waldrand), nach Süden schließt sich eine Erosions-/Subrosionssenke mit Erdfällen an. Der Höhenzug des Pfaffenberges mit Fortsetzung nach Westen in die Mooskammer markiert die nördliche Grenze des Buntsandsteins. Bis 1945 war auf dem Pfaffenberg eine Windmühle in Betrieb.
Vom Weg bietet sich eine gute Sicht auf den Ort Lengefeld.
Wegearten
Höhenprofil anzeigenSicherheitshinweise
z. B. Zwischen Lissabon und Porto ist die Infrastruktur noch nicht so gut ausgebaut. Die Etappen von einer Unterkunft zur nächsten können dementsprechend lang und abenteuerlich sein.Start
Hinweis
Öffentliche Verkehrsmittel
mit Bahn und Bus erreichbar
Parken
Parkplatz am MuseumsschachtKoordinaten
Kartenempfehlungen des Autors
Internetseiten des Vereins der Mansfelder Berg- und Hüttenleute:
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Statistik
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