Entdecke Schwerin

Mecklenburg-Schwerin: Aussichtsreicher Stadtrundgang
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Essen & Trinken:
Müller's. Hier kommen wir nach einer Tour wieder genussvoll vegetarisch zu Kräften! Die Philosophie ist so ganz nach unserem Geschmack, hier ein absolut zutreffendes Zitat der Webseite: »Unser Anspruch ist es, in gemütlicher Atmosphäre Speisen und Getränke zu servieren, die Mensch und Umwelt guttun. Wir legen Wert auf beste Bioqualität aus möglichst regionalem Anbau. Die frischen Lebensmittel verarbeiten wir sorgfältig zu leckeren und vielseitigen Gerichten. Durch unseren Bezug zum Hof Medewege ist es unser Ziel ein wenig das Gefühl des Landlebens in die Stadt zu tragen. Offen, freundlich und familiär möchten wir jeden Gast bei uns Willkommen heißen.« https://www.muellers-schwerin.de/
Übernachten:
Wer möchte, kann gerne bei uns im nahen Biosphärenreservat Schaalsee, in schönster Natur eine ruhige Unterkunft finden, wir vermieten in einer denkmalgeschützten, ehemaligen Landarbeiterkate, zwei mit alten ländlichen Möbeln eingerichtete Ferienwohnungen. In der benachbarten Fachwerkscheune erwartet euch, neben einem weiteren Apartment, auch ein kleines Heuhostel und B&B. www.bauernkate-klein-thurow.de
Bewertet und kommentiert gerne die Touren, wir sind für alle Hinweise dankbar!
Start
Wegbeschreibung
1. Das Schloss und der Schlossgarten. Sicher das bekannteste und größte Schloss Mecklenburgs, heute Sitz des Landtages, grandios auf einer ufernahen Insel im Schweriner See gelegen (lohnenswert ist ein virtueller Landeanflug mit google-earth!), gilt als eines der wichtigsten Prunkbauten des romantischen Historismus in Deutschland. Fast exzessiv zitierte man Architekturelemente der Renaissance. Basierend auf einer mittelalterlichen, slawischen Burg, wurde auf einem fünfeckigem Grundriss ein Renaissanceschloss nebst einer Schlosskirche erbaut, das dann im 19. Jahrhundert vom Schweriner Hofbaumeister G.A. Demmler erheblich verändert wurde. Es enstand ein bis heute nahezu unversehrtes, beeindruckendes Ensemble, ein einmaliges Zeugnis für die höfische Kultur dieser Zeit, das in seiner äußeren Form an die berühmten französischen Loireschlösser, wie Chambord erinnert und derzeit gute Chancen hat, wir finden völlig zurecht, als Weltkulturerbe von der UNESCO anerkannt zu werden. Aber urteilt selbst! Erreichen lässt sich der Schlosskomplex über eine breite Steinbrücke von der nahen Schweriner Altstadt oder, vielleicht besser noch, von Süden über den weiträumigen Schlossgarten. Dieser erhielt seine barocke Gestalt durch den umtriebigen Pariser Hofbaumeister J. L. Legeay und erfreut mit breiten symmetrischen Sichtachsen, einem barocken Wasserparterre in Form eines doppelarmigen Kanalkreuzes, flankierenden Rasenflächen, Baumquartieren sowie Skulpturen. Nach Plänen des nicht weniger bekannten, preußischen Gartendirektors J. Lenne wird der Schlossgarten dann im 19. Jahrhundert erweitert. Die enge Verbindung zwischen gebautem und natürlichem Raum sowie die Einbettung des Residenzensembles in die Seenlandschaft versinnbildlicht die romantische Landschaftsauffassung: Die Natur wird zu einem idealisierten Raum. Angekommen an der Schlossinsel, empfiehlt sich zunächst ein kurzer Rundgang um diese, die neben der Orangerie (heute Restaurant), einer künstlichen Grotte, verschiedenen Freitreppen, auch zahlreiche Skulpturen und alten Baumbestand mit einschließt, bevor die im Schlossmuseum befindlichen fürstlichen Repräsentationsräume inklusive des noch vollständig erhaltene Thronsaals, einzigartig in Europa, besichtigt werden können.
2. Klassizistisches Ensemble am alten Garten. Imposanter Platz an der Stadtseite des Schlosses mit allerlei repräsentativer Pracht: dem »Staatlichen Museeum« (beachtliche Kunstsammlung mit dem Schwerpunkt holländischer Malerei aus dem 17. Jahrhundert) sowie dem »Mecklenburgischen Staatstheater«, ein der italienischen Renaissance nachempfundenes Gebäude (eines der seinerzeit fortschrittlichsten Theaterbauten der Welt, Spielstätte der Schweriner Staatskapelle). Weitere sehenswerte Gebäude: das »Alte Palais«, das dreiflügelige »Kollegienhaus« nebst repräsentativen Erweiterungsbau oberhalb der »Siegessäule« am Beginn der Schlossstraße. Folgt der Schlossstraße, rechts führt die Mecklenburgstraße zum Pfaffenteich (Einkaufen-Tipp: Käseladen Mühlenberg in der Mecklenburgstr. 37. Käsefreunde werden hier fündig! Reichhaltige Auswahl, erstaunlich gut sortiert. Unser Vorschlag: mit kleiner Käseauswahl, Brot und Wein aus dem Weinhaus Wöhler, Puschkinstr. 26, den Nachmittag im Schlossgarten vertrödeln!)
3. Um den Pfaffenteich. Der städtebauliche Reiz Schwerins ist eng mit dem Namen des »Stararchitekten« G. A. Demmler verbunden, der als Hofbaumeister im 19. Jahrhundert neben dem Schloss hier am »Pfaffenteich« seine reichhaltigen Spuren hinterließ. Sein privates Wohnhaus (Ecke Mecklenburgstraße/Arsenal), das sogenannte »Kückenhaus« (Ecke Arsenal/Friedrichstraße), das empfehlenswerte Cafe und Restaurant Friedrich, und gegenüber das repräsentative, entsprechend eines restauratorischen Befundes, in einem Orangeton gestrichene, im englischen Tudorstil errichtete, ehemalige Zeughaus »Arsenal«, welches heute das Innenministerium beherbergt. Demmler ließ den »Pfaffenteich« in rechteckiger Form anlegen, er lässt sich am besten auf der, ebenfalls von ihm geplanten, lindengesäumten Flanierpromenade umrunden. Mit dem Bau des Elektrizitätswerkes am Nordufer des Pfaffenteiches, im Stil der deutschen Renaissance gebaut, hielt 1904 der elektrische Strom in Schwerin Einzug. Heute wird es kulturell genutzt.
4. Schelfstadt mit Schelfkirche. Nach all der repräsentativen Pracht bietet sich hier nun eine beeindruckende Zeitreise in eine, vor 300 Jahren systematisch angelegte, Barockstadt mit ihren hübschen, weitgehend durchsanierten Fachwerkhäusern, seiner landesweit einzigen reinbarocken Schelfkirche »Sankt Nicolai« (gute Akustik, regelmäßig stattfindende Konzerte) und dem ebenfalls barockem »Schleswig-Holstein-Haus« (Puschkinstr.12), das als Kultur- und Veranstaltungszentrum genutzt wird. (Essens & Trinken-Tipp: das in einem verwinkelten Fachwerkbau befindliche Weinhaus Wöhler, Puschkinstr. 26. Hervorragende Küche, freundlicher Service. Auch gute Weinhandlung)
5. Der Dom. Imposante Bischofskirche, als dreischiffige gotische Basilika in Backsteinbauweise mit großem Querhaus, Chorumgang und Kapellenkranz angelegt. Innenausstattung weitgehend neugotisch. Der ebenfalls neugotische Westturm mit 117,5 m ist der höchste Kirchturm Ostdeutschlands und kann bestiegen werden. Großartiger Ausblick!
6. Der Altstädtische Markt. Gleich neben dem Dom befindet sich einer der lebendigsten und, wie wir finden, schönste Platz der Stadt. Mit seinem mächtigen klassizistischen Säulenvorbau ist das 1785-1789 als Markthalle(!) geplante »Neue Gebäude« sicher das auffällgste, dicht gefolgt vom »alten Rathaus«, welches Demmler 1835 mit einem tudorgotischen Vorbau, ergänzt hat.
7. Der »Schlachtermarkt«. Ein Durchgang am Rathaus führt zu dem heute als Wochenmarkt genutzten, von alten Fachwerkhäusern umrahmten und mit schattenspendenden Bäumen gesäumten, reizvollen Platz, der die 2008 am historischen Standort des 1938 zerstörten Vorgängerbaus errichtete jüdische Synagoge umschließt.
8. Der Marstall. Über die Straße »Großer Moor« gelangt ihr zu der, in seiner Dimension beachtlichen herzoglichen Reithalle – ein weiteres exquisites Zeugniss des Hofbaumeisters Demmler und, fast überflüssig zu erwähnen, heute sorgsam restauriert. Auf dem kurzen Weg zum Ausgangspunkt gilt es am Bootsableger der »Weißen Flotte« abzuwägen, ob vielleicht eine Fahrt durch diese verschwenderisch-wasserreiche Stadt, am Liebsten mit der fast 100 Jahre alten »MS Elfriede«, den Städtetrip abrundet.
Kulturelle Veranstaltungen:+++ Schwerin ist einer der Spielorte des »Festspiele Mecklenburg-Vorpommern«, ein von qualitativ hochwertigen Künstlern bestrittenens Sommerfestival an außergewöhnlichen historischen Spielstätten. +++ Ebenfalls im Sommer finden für Musikfreunde großer Opern von Verdi, Puccini und anderen Komponisten zumeist auf einer Freiluftbühne im »Alten Garten« in zauberhafter Kulisse gegenüber vom Schloss die »Schlossfestspiele Schwerin« statt, eine Veranstaltungsreihe des Mecklenburgischen Staatstheaters.+++ »Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern«: das landesweit größte Filmfestival findet in der ersten Maiwoche statt. Hauptspielstätte ist das Schweriner Kino Capitol
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