Jakobsweg Camino Primitivo - Der ursprüngliche Jakobsweg

Der Camino Primitivo macht seinem Namen alle Ehre. So ist dieser Pilgerweg auch der Anspruchsvollste. Der als „Ursprünglicher Jakobsweg“ bekannte Pfad kann nur mit einer guten körperlichen Kondition bezwungen werden. Für viele Pilger ist dieser Jakobsweg der schönste aller Pilgerpfade. Er führt durch die Berge und Täler Asturiens und über die grünen Hügel bei Galicien bis nach Santiago de Compostela. Als Verbindung zwischen der Küstenstraße und dem Camino Francés ist der Camino Primitivo eine Herausforderung. Der 330 km lange Jakobsweg startet in der Küstenlandschaft von Oviedo. Über mehrere Pässe durchquert der Pilger das kantabrische Küstengebirge, bis die Landschaft sich in eine ungebändigte Berglandschaft mit Höhenmetern von bis zu 1.000 Metern verwandelt. Auf diesem Weg mit teilweise extremen Steigungen wird der Pilger von abwechslungsreichen Ausblicken auf die plätschernden Flussläufe und sattgrünen Wiesen der nordspanischen Landschaft verzaubert. Erreicht er bei dieser anstrengenden Wanderschaft die Gipfel, wird das Pilgerherz mit dem Anblick der atemberaubenden Bergpanoramen belohnt. Es ist ein Stück Abenteuer, man weiß am Morgen nie, ob man an seinem geplanten Tagesziel ankommen wird, wie weit einen die schmerzenden Füße an jenem Tag tragen werden. Man schleppt seinen Rucksack über Wochen täglich bis zu 35 km auf dem Rücken, trägt sozusagen selbst seine Last, das Wenige, was es braucht - und es ist erstaunlich, mit wie wenigen Dingen man tatsächlich auskommen kann. Überschüssige Ballast (zu viel und überflüssig Eingepacktes) wirft man schnell ab, jedes Gramm zählt. Man geht, denkt, nimmt seine Umwelt und die Natur intensiv wahr, erlebt täglich neue Geschichten, genießt das Leben draußen in der Natur und ist an jedem Abend einfach nur glücklich und dankbar, angekommen zu sein.