Novembergrat und Schneidergraben: Schneeberg für Fortgeschrittene
Rax-Schneeberg-Gruppe: Beliebte Bergtour
Der hier beschriebene Zustieg zum Novembergrad ist nicht der kürzeste, aber wohl der bequemste, und er ist auch problemlos zu finden. Außerdem führt er durch sehr abwechslungsreiche Landschaft und bietet imposante Einblicke in die Breite und die Krumme Ries.
Der Novembergrat selbst ist eine wunderschöne Aufstiegsroute mit spektakulärer Felslandschaft und tollen Tiefblicken. Technisch etwas anspruchsvoller als der Nandlgrat wird dennoch nirgends der Schwierigkeitsgrad II erreicht. Vom Plateau beim Ausstieg hat man einen herrlichen Fernblick ins Flachland im Südosten.
Ein Abstieg durch den oberen Schneidergraben ist nur für Bergsteiger geeignet, die mit sehr steilem Schrofengelände und viel lockerem Geröll in tiefen Erosionsrinnen sicher umgehen können. Wer sich am Holzknechststeig auf der Rax nicht ganz wohlfühlt, der sollte den Schneidergraben meiden. Als Belohnung wartet die vermutlich längste Schotter-Ries am Alpenostrand, in der man in erstaunlich schnellem Tempo zu Tal „surfen“ kann, sofern man dafür geeignete Schuhe (und Kniegelenke) mitbringt. Eine derartige „Schotter-Abfahrt“ kann wirklich Spaß machen!
Autorentipp
Wegearten
Höhenprofil anzeigenEinkehrmöglichkeiten
Gasthof Zwinz "Zum Schneeberg"Damböckhaus
Sicherheitshinweise
Der Novembergrat ist unmarkiert und weist einige leichte Kletterstellen auf (SG I). Der obere Schneidergraben ist – entgegen den Angaben in fast allen gängigen Karten – mittlerweile offiziell ebenfalls NICHT mehr markiert und wird auch nicht gewartet. Er ist sehr stark erodiert und abschnittsweise vollkommen weglos (SG I+). Hier ist absolute Trittsicherheit sowie Erfahrung in schottrig-schrofigem Steilgelände unbedingt erforderlich. Auch die Steinschlaggefahr ist besonders zu beachten. Bei Schneelage ist der obere Schneidergraben nur mit Steigeisen begehbar!Weitere Infos und Links
„Schneeberg-Expedition“Start
Ziel
Wegbeschreibung
Vom Schneebergdörfl aus wandert man am Fahrweg taleinwärts zum Schwabenhof und nimmt bei der Weggabelung dahinter den rechten Ast (Tafel „Nördlicher Grafensteig“). Man folgt der Markierung bergauf bis zu zwei beschilderten Abzweigungen in Richtung „Losenheim“ nach rechts und weiter zu einer T-Kreuzung, bei der man den Nördlichen Grafensteig erreicht. Nach rechts ginge es hier zum Nandlgrat sowie zur Edelweißhütte, man geht jedoch nach links in Richtung „Herminensteig/Haltestelle Baumgartner“ weiter und durchquert zunächst das grobe Blockgelände der Breiten Ries. Danach geht es im lichten Wald steil bergauf zu einer Geländerippe und dahinter wieder leicht bergab in eine schmale Rinne, die durchquert wird. Anschließend führt der Nördliche Grafensteig über eine weitere Rippe im Wald und weiter zur Querung der Krummen Ries, die verlockende Steigspuren nach rechts oben aufweist, denen man jedoch nicht folgen sollte (Zustieg zur Kletterroute über den Gamsgartelgrat). Man bleibt am markierten Grafensteig, bis man nach der Krummen Ries eine weitere Geländerippe erreicht und links vorgelagert eine deutliche Kuppe im Wald erkennt. Hier zweigt schräg nach rechts und ziemlich genau dem Kammverlauf folgend ein deutlicher Pfad nach oben ab, der zum Novembergrat führt und bald mit einer deutlichen Rotpunkt-Markierung versehen ist, sodass es nicht allzu schwer fällt, der einfachsten Linie über den felsigen Grat hinauf zu folgen.
Am oberen Ende des Grates erreicht man eine flache Wiese, die von Latschen eingefasst ist. Hier geht man schräg nach links zu den Latschenfeldern weiter (Steinhaufen als Markierung), wo sich ein deutlicher Durchstieg öffnet und durch eine enge Latschengasse auf eine freie Fläche neben einer Doline führt, an deren linkem Rand man absteigt und am tiefsten Punkt den Zustieg zum Schneidergarben erreicht.
Nach rechts führt ein Pfad zum Damböckhaus, wo man einkehren kann.
Wer Zeit und Lust hat, kann von hier aus auch noch eine Runde über das Klosterwappen und die Fischerhütte drehen.
Dort, wo man nach rechts zum Damböckhaus abbiegt, führt nach links ein schmaler Durchstieg durch die Latschen zum oberen Schneidergraben, welcher am tiefsten Punkt einer kleinen Einsattelung beginnt. Ab hier ist die Abstiegsroute mit alten und blassen blauen Punkten gekennzeichnet, sie wird aber nicht mehr gewartet. Man folgt den Pfadspuren, die bald sehr steil bergab führen, und gelangt in sehr stark erodiertes, schrofiges Steilgelände, das große Vorsicht beim Abstieg erfordert. Eine Erosionsrinne ist zu queren, bevor der alte Pfad nach rechts durch die Latschen an das obere Ende eines sehr langen Schotterfeldes führt, über das man anschließend in der Falllinie absteigen bzw. „zu Tal surfen’“ kann, bis man den Nördlichen Grafensteig erreicht hat. Hier weist eine Tafel geradeaus in den unteren Schneidergraben. Man folgt dem hier wieder markierten Weg zurück ins Tal, wo man vorbei am Schwabenhof zum Ausgangspunkt zurückkehrt.
Öffentliche Verkehrsmittel
Keine direkte Anbindung.Anfahrt
A2 (Südautobahn) bis Abfahrt "Wiener Neustadt West“, weiter auf der B26 bis Puchberg am Schneeberg, durch den Ort durch und auf der Schneebergstraße in Richtung Losenheim, ca. 1 km hinter dem Ortsende von Puchberg Abzweigung nach links in Richtung „Knipflitz/Schneebergdörfl“. Am oberen Ende des Weilers „Schneebergdörfl“ hält man sich bei der Feuerwehr rechts und findet kurz danach links entlang der Straße eine großflächige Parkmöglichkeit.Parken
Querparken auf der Parkfläche neben der Straße knapp hinter der Feuererwehr im Schneebergdörfl.Koordinaten
Ausrüstung
Wanderausrüstung.
In jeden Rucksack gehören: Regen-, Kälte- Sonnenschutz, Erste-Hilfe-Paket, ausreichend Flüssigkeit und eine Wanderkarte der Region.
Wetter am Startpunkt der Tour
Statistik
- 2 Wegpunkte
- 2 Wegpunkte
Fragen & Antworten
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