Merkensteiner Höhle – eine Reise vom Mittelalter bis in die Eiszeit
Die 72 m lange Merkensteiner Höhle liegt unterhalb der Burgruine Merkenstein im Gemeindegebiet von Gainfarn nahe Bad Vöslau, am Fuß einer Felswand aus triassischem Kalkstein. Franz Mühlhofer, pensionierter k. u. k. Offizier und Amateurarchäologe, führte 1932 in der Höhle und 1933 auf dem Vorplatz Ausgrabungen durch. In seinem Fundbericht erwähnt er, dass im mittleren Teil der Höhle – er spricht von einer „neuaufgeschlossenen Halle“ – unter einer aus dem Spätmittelalter und der frühen Neuzeit stammenden Abfallschicht, die offenbar durch einen Schacht aus der Küche von Burg Merkenstein eingebracht wurde, eine Abfolge von Kulturschichten mit Funden aus fast 12.000 Jahren lag.
Schicht für Schicht in die Vergangenheit
Unter dem mittelalterlichen Küchenabfall lagen Tonscherben der Latène-Kultur der jüngeren Eisenzeit (450 bis 15 v. Chr.), darunter Funde aus der älteren Eisenzeit oder Hallstattkultur (750 bis 450 v. Chr.). Als nächstes kamen Scherben aus der Bronzezeit, die wiederum auf Fundmaterial der kupferzeitlichen Badener Kultur lagen (etwa 3500 bis 2700 v. Chr.). Sehr zahlreich waren Funde der mittleren und frühen Jungsteinzeit, die unter der kupferzeitlichen Schicht zutage kamen. In der untersten Schicht schließlich fanden sich Steingeräte der ausgehenden Altsteinzeit, die etwa 12.000 Jahre alt sind, sowie Knochen eiszeitlicher Tiere, etwa vom Höhlenbär, Höhlenlöwen und der Höhlenhyäne.
Von der Bären- zur Kulthöhle
Die eiszeitlichen Tierknochen stammen sicherlich von Tieren, die hier gelebt hatten oder als Beute eingeschleppt wurden. Auch die altsteinzeitlichen Steinwerkzeuge deuten auf einen Jagdaufenthalt hin. Aus den jüngeren Epochen sind Höhlenfunde aber eher ungewöhnlich. Vielleicht suchte man die Merkensteiner Höhle zu kultischen Zwecken auf. Dies ist zumindest für die Ältere Eisenzeit von anderen Höhlen im Ostalpenraum belegt.

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