Gedenkstein Ort Rusendorf
Tourismusverband Altenburger Land e.V. Verifizierter Partner Explorers Choice
Das 1378 erstmals erwähnte Rusendorf wurde im Zeitraum von 1928 bis 1931 mit 150 Einwohnern als erste Ortslage in Mitteldeutschland vollständig umgesiedelt. Informationstafeln vermitteln einen Überblick zur Dorfgeschichte.
1880 bestand Rusendorf aus 16 Gebäuden mit 17 Haushaltungen und 1890 aus 13 Höfen mit 13 Haushaltungen und 73 Einwohnern. Durch den Einzug des Braunkohlenbergbaues in unser Gebiet stiegen die Einwohnerzahlen rasch an. 1914 hatte Rusendorf bereits 123 Einwohner und 1925 zählte man 134 Einwohner. Die höchste Einwohnerzahl wird mit 156 angegeben. Durch ein mächtiges, nicht allzutief unter dem Abraum liegendes Braunkohlenflöz entschied sich das Schicksal von Rusendorf. Die Grube Heureka-Phönix brachte 1904 den nördlichen Teil der Flur und die Grube Fürst Bismarck 1900 den südlichen Teil und 1906 den noch käuflichen Rest an sich. Anfangs waren mit dem Verkauf der Felder nur angenehme Seiten verbunden, er brachte den Grundstücksbesitzern viel Geld ein. Bald aber setzten die Unbequemlichkeiten ein, denn die Bagger fraßen sich immer näher an das Dorf heran und machten auch vor den alten Verbindungswegen nicht halt. 1906 bis 1924 und wieder ab 1930 wurde der Weg nach Mumsdorf eingezogen, es folgten 1912 der Weg nach Meuselwitz, 1922 die Wege nach Brossen und Bünauroda und 1924 der Weg nach Falkenhain. Nur auf Umwegen waren die Nachbarorte noch erreichbar. Besonders die Schulkinder wurden davon betroffen, nachdem sich zwischen Rusendorf und Falkenhain ein breiter Tagebau aufgetan hatte. Nur noch ein Wegweiser in Falkenhain verriet den alten Weg: Nach Rusendorf 1 km. 1927 verließen die ersten ansässigen Familien das Dorf, in diesem Jahr begann auch der Abbruch von Rusendorf. Der 17. 7. 1932 war ein besonderer Tag für Rusendorf. Der Gemeindekirchenrat hatte einen Abschiedsgottesdienst für die Gemeindeglieder von Rusendorf beschlossen. Von nah und fern waren die Rusendorfer in großer Zahl erschienen, um noch einmal eine Stunde der Gemeinschaft in der Falkenhainer Kirche zu erleben, die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Abschiedsrede hielt Pfarrer Konrad Liebe. Unter Glockengeläut versammelten sich nach dem Gottesdienst die Rusendorfer an dem Gedenkstein ihrer Gefallenen im I. Weltkrieg.
1934 war der Ort Rusendorf und seine Flur für immer verschwunden, als erster Ort in unserer Region mußte er der Braunkohle weichen. Neben dem Rusendorfer Gefallenendenkmal des I. Weltkrieges erinnert im Glockenstuhl der Falkenhainer Kirche eine Glocke an das verschwundene Rusendorf. Diese Glocke wurde 1928 von der Glockengießerei Chr. Störmer, Erfurt, gegossen. Die Glockeninschrift lautet: „Zum Andenken gestiftet von der Gemeinde Rusendorf." Am 1. 9. 1995, im Rahmen des 5. Meuselwitzer Stadtfestes, wurde ein Gedenkstein für den Ort Rusendorf enthüllt.
Öffentliche Verkehrsmittel
- Anreise von Zeitz kommend mit den Buslinien 844 und 406 bis Falkenhain anschließend noch 1,3 km Fußweg bis zum Rusendorfer See.
- Anreise von Altenburg kommend mit der Buslinie 406 bis Falkenhain anschließend noch 1,3 km Fußweg bis zum Rusendorfer See.
Anfahrt
- Anreise von Altenburg kommend über die B 180 nach Meuselwitz und weiter auf der Mumsdorfer Str. zum Rusendorfer See.
- Anreise von Zeitz kommend über die B 180 nach Meuselwitz und weiter auf der Mumsdorfer Str. zum Rusendorfer See.
Parken
- Keine offiziellen und ausgeschilderten Parkmöglichkeiten am Ziel.
Koordinaten
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