TERRA.tipp: Venner Moor
Natur- und Geopark TERRA.vita Verifizierter Partner Explorers Choice
Hier werden Naturschutz und Abbau nebeneinander betrieben. Es gibt den TERRA.track: Venner Moorpfad, der über das Moor aufklärt.
Das Venner Moor
Moorlandschaften – früher prägten sie weite Flächen der Norddeutschen Tiefebene. Riesige Hochmoore, tiefschwarze Moorseen, Sümpfe und ausgedehnte Moorwälder – für den Menschen damals eine eher unwirtliche und lebensfeindliche Umgebung! Angefangen hat die Moorbildung in unseren Breiten nach dem Ende der letzten Eiszeit vor etwa 11.500 Jahren. In den Ebenen und Senken der kargen nacheiszeitlichen Landschaft sorgte zunächst das Schmelzwasser der Gletscher, später der Niederschlag für einen ständigen Wasserüberschuss. Es bildeten sich riesige, flache Stauwasserseen. Diese verlandeten und versumpften allmählich. Durch den Sauerstoffmangel konnten abgestorbene Pflanzen sehr viel langsamer abgebaut werden als sie wuchsen. Schichten aus unvollständig zersetzten Pflanzen häuften sich an. Es entstanden Niedermoore, Bruchwälder und schließlich Hochmoore. Das Venner Moor ist ein verbliebener Restbereich des Großen Moores, das einst im Norden bis Damme und im Süden bis fast an das Wiehengebirge reichte. Beeindruckend ist hier vor allem der Gegensatz zwischen der Monotonie der Abtorfungsflächen und der Vielfalt der renaturierten Moorflächen: Schon vor Jahrzehnten wurde in Teilbereichen mit der Wiedervernässung und Renaturierung abgetorfter Flächen begonnen. Heute wachsen hier wieder moortypische Pflanzen wie Sonnentau, Wollgras und Torfmoos. Auch viele geschützte Tierarten haben ihren Lebensraum gefunden ...
Moor und Torf
Anfang des 20. Jahrhunderts durchschnitten nur wenige Pfade die sonst unberührten Moorflächen des Venner Moores. Erst in den 30er Jahren setzte die Erschließung und Besiedlung ein. Dampfpflüge und Fräsen verwandelten große Bereiche in Acker- und Weideland. Auch der Torfabbau hielt seinen Einzug. Was vorerst als kleinbäuerlicher Torfstich begann, wurde mit der Zeit immer weiter intensiviert. Diente anfangs der gewonnene Torf noch als Brennmaterial zum Heizen der Häuser, erfolgte später ein flächiger Abbau als Bodenverbesserer im Gartenbau. Aufgehäufte Torfsodenreihen und tiefe Entwässerungsgräben prägen auch heute die Landschaft. Im Venner Dorfmuseum (Venner Mühle) zeugen Exponate von der harten Arbeit des bäuerlichen Torfstichs.
Der Venner Moorpfad
Ausgehend vom Wanderparkplatz „Gasthaus Beinker“ beginnt der Venner Moorpfad. Über den ersten Abzweig erreichen Sie die renaturierten Moorflächen: tiefschwarze Moorseen, eine typische Schlenken- und Bultenlandschaft, die im Sommer von abertausenden scheeweißen „Haarschöpfen“ des Wollgrases überzogen ist. Beim zweiten Abzweig gibt es das Kontrastprogramm: Sie erreichen industrielle Abtorfungsflächen – endlose Reihen von trocknenden Torfsoden reihen sich aneinander. Entlang der Wege sind insgesamt neun Informationstafeln aufgestellt, die Auskunft über die Entstehung, Abtorfung und Renaturierung sowie über Flora und Fauna geben.
Sagenhaft! Die schöne Hexe Grimetto ...
Einer Sage nach lebte in grauen Vorzeiten die schöne Hexe Grimetto im Venner Moor. Ein junger Moorbauer ließ sich beim Blick in die grünen Augen der Schönheit verzaubern und ward darauf nicht mehr gesehen. Eines Tages aber kehrte er heim und brachte die Hexe Grimetto als seine Verlobte mit. Dem Vater des Bauern war eine Heirat aber nicht recht und er hetzte seine Wolfshunde auf die Hexe, die daraufhin floh. Der junge Moorbauer indes erwachte aus einem bösen Traum. Nach einem Jahr heiratete er eine junge Bäuerin und wurde glücklich. Doch von der Hexe verflucht, starben alle gezeugten Kinder. Auch die junge Bäuerin lebte nicht lange. Als er nach vielen Jahren durchs Moor fuhr, ertönte ein schriller Schrei und ein unheimliches Lachen. Die Kutsche kippte, rutschte ins Moor und begrub den Moorbauern tödlich unter sich.
Öffnungszeiten
Preise:
Umsonst und draußen
Öffentliche Verkehrsmittel
Bushaltestelle Venner Moor/ Gasthaus Beinker
Eine Fahrplanauskunft finden Sie unter https://www.vos.info
Parken
Wanderparkplatz "Gasthaus Beinker"
Vördener Straße 1
49179 Ostercappeln-Venne
Koordinaten
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