Kaiser Franz-Josef-Warte
Auf der zweithöchsten Erhebung des Leithaberges, dem 443 m hohen Steinerwegberg, steht die Kaiser-Franz-Josef-Warte des ÖTK. Sie bietet einen herrlichen Ausblick über das Wiener Becken und Neusiedler See. Die Aussichtswarte des ÖTK wurde 1888 zum 40-jährigen Regierungsjubiläum von Kaiser Franz Josef I. errichtet. Neben der Aussichtswarte wächst eine alte Eiche, die "Kaisereiche", die an den Kaiserbesuch 1839 erinnert.
Die 1885 ins Leben gerufene Sektion Leithagebirge des Österreichischen Touristenklubs (kurz ÖTK) errichtete drei Jahre nach ihrer Gründung am schönsten Aussichtspunkte des Leithagebirges einen Aussichtsturm. Die Warte ist ein solider, achteckiger, acht Meter hoher Steinturm, auf dem sich ein vier Meter hoher Holzpavillon erhebt. Um im Inneren des Turmes Schutzräume zu erhalten, wurde die steinerne Stiege an der Außenseite emporgeführt, und erst im oberen Teile führt eine Holztreppe innen aufwärts. Das zum Andenken an Kaiser Franz Joseph I. errichtete Bauwerk wurde als Kaiser-Franz-Joseph-Warte am 18. August 1889 feierlich eröffnet.
Kürzester Zustieg
Von Hof am Leithagebirge der Mannersdorfer Straße (B15) Richtung Donnerskirchen folgen. Im Wald versteckt, kurz vor der Grenze zum Burgenland, befindet sich linker Hand ein Parkplatz. Von hier führt ein Fußweg (500 m) zur Warte.
Zustiege
- Von Mannersdorf über den naturpark "Wüste" ca. 2 Stunden (sehenswert)
- Von Hof am Leithagebirge ca. 1 Stunde
- Von Donnerskirchen ca. 1 1/4 Stunde
- Von Purbach am Neusiedlersee ca. 2 Stunden
Rundwanderung
über das Binderkreuz, das Sieben-Linden-Kreuz und die Rundhütte etwa 5-6 Stunden
Geschichte - Auszüge aus der Österreichischen Touristenzeitung von 1888-1891
Ungefähr 38 km von Wien entfernt, liegt am nördlichsten Ausläufer des Leithagebirges die Marktgemeinde Mannersdorf. Der Ort bietet für den Besucher zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Zunächst ist das von Fischer von Erlach erbaute kaiserliche Schloss, der Lieblingsaufenthalt von Kaiserin Maria Theresia, zu nennen. In dem massiven dreistöckigen Gebäude, das einem schon von Weitem entgegenleucht, hat Kaiserin Maria Theresia die Flitterwochen mit ihrem "Franzi" verbracht. Es ist von dem älteren Fischer von Erlach in der ersten Hälfte des XVIII. Jahrhunderts erbaut worden.
Wir gehen an dem Schlosse vorüber, die Hauptstrasse entlang, bis wo dieselbe ein Bächlein übersetzt. Dies Bächlein ist der Abfluss der Badequelle und kommt von der "Fabrik" von Herrn Cornides von Krembach. Sie bildete vom Jahr 1517 bis 1786 ein sehr gut besuchtes Bad, dessen Schwefelthermen eine ähnliche Berühmtheit, wie jene in Baden besaßen. Im Park des Fabriksgeländes befand sich ein Bade-Bassin, das den Gästen während des Sommers zur kostenfreien Benutzung zur Verfügung stand.
Mitten im Weingelände hemmt eine Denksäule unsere Schritte, die Maria-Theresia-Säule. Dort ließen sich die Monarchen samt ihrem Hofstaate, die Inschrift sagt: "zu allen mühesamen Verrichtungen des Weinlösen" herab. Eine uralte Mannersdorferin namens Wellischowitz kam zur Fusswaschung. Das dankgerührte Mütterchen lud bei dieser Gelegenheit in ihrer Herzenseinfalt zur Revanche die Kaiserin ein, zur Weinlese zu kommen. Die Kaiserin sagte zu und kam sammt einem glänzenden Hofstaate. Es wurden 12 Eimer Wein erlesen, der von der Kaiserin angekanft wurde.
Wir kommen an riesigen Steinbrüchen vorüber. Der Leitha-Kalkstein liefert das Material für die meisten Stiegenstufen und Monumentalbauten Wiens. Die Straße führt weiter in ein herrlich anmutendes Tal, in die "Wüste", die Perle des Leithagebirges. Das ganze Quertal, welches circa 250 Joch (ca. 60 km²) umfasst, ist umfriedet von der "Wüstenmauer". Die Wüste wurde 1644 von der verwitweten Kaiserin Eleonora, den Karmelitern geschenkt, die ein Kloster und mehrere einzelne Büsserzellen erbauten.
Ein klares, rauschendes Bächlein, der "Jordan" windet sich durch das dichte, vom Blumen umgebene Gebüsch. Im Schatten schlanker Fichten erblickt man die alte Johannes-Statue, welche dem Tal den Namen gab (Johannes in der Wüste). In der Mitte des Tals erheben sich halbzerfallen das ehemalige Kloster und die Kirche der Eremiten. Im Jahre 1783 wurde der Karmeliter-Orden von Kaiser Joseph II aufgehoben und daher auch dieses Kloster dem Verfall preisgegeben.
Im Hintergrund dieses Tals thront auf einem ziemlich steil ansteigenden Berg die Ruine Scharfengg, eine mächtige Felsenburg mit gewaltiger Ringmauer und einem festen Turm. Scharfenegg wurde um das Jahr 900 erbaut, und zwar als Schutzburg. Im Jahr 1470 wurde die Herrschaft Scharfenegg von Matthias Corvinus, König von Ungarn und Böhmen, an Ulrich v. Grafenegk verkauft, wechselte dann die Besitzer, bis sie im Jahr 1754 von Kaiserin Maria Theresia erworben wurde. Die Ruine ist in ihren Anlagen sehr bedeutend und bildet mit ihrem weitläufigen Höfen, halbverfallenen Wendeltreppen und Gemächer ein sehr sehenswertes Denkmal längst vergangener Zeiten. (Sie zählt zu den grössten Niederösterreichs und ist heute dicht verwachsen und einsturzgefährdet).
Unter stattlichen Eichen, Buchen und Birken dahin schreitend, gelangt man nach einer Wanderung von 1 Stunde auf den höchsten Punkt, der in diesem Teile des Leithagebirges zu finden ist, auf dem Steinerwegberg (443 m hoch). Auf dem Gipfel des Berges steht eine alte, ehrwürdige Eiche, welche den Namen "Kaiser-Eiche" führt. Schon Kaiser Ferdinand I. bestieg im Jahr 1839 diesen herrlichen Aussichtpunkt. Seit dieser Zeit besitzt die Eiche seinen Namen.
Seit dem Jahr 1885 besteht in Mannersdorf eine Sektion des ÖTK, welche den Namen Leithagebirge führt. Dem ÖTK ist es vorallem zu verdanken, dass markierte Wanderwege nach allen Aussichtspunkten und in die Ortschaft Breitenbrunn, Purbach und Donnerskirchen am Neusiedlersee führen. Um die Fernsicht auf der "Kaiser-Eiche" noch herrlicher und interessanter zu gestalten, erbehaupte die ÖTK-Sektion mit großen Opfern einen prächtigen Aussichtsturm, welcher den Namen "Kaiser Franz Joseph-Warte" trägt.
Die Marktgemeinde Hof am Leithagebirge hat den Grund und Boden unentgeltlich der Sektion "Leithagebirge" des Österreichischen Touristenklubs überlassen. Die Wiener Baugesellschaft hat 150 m³ der schönsten Bausteine zur Verfügung gestellt. Die Steinmetzarbeiten wurden durch den Steinmetzmeister Herr Johann Schäffer ausgeführt, die Zimmermannsarbeiten lieferte Herr Einrahmhof.
Öffnungszeiten
ganzjährig frei zugänglich

Öffentliche Verkehrsmittel
Wien Hauptbahnhof mit der Schnellbahn S60 Richtung Bruck/Leitha bis Götzendorf Bahnhof. Von dort mit dem Bus 248 Richtung Gramatneusiedl bis Mannersdorf/Leithagebirge. Fahrzeit ca. 45 Minuten.
Anfahrt
Kürzester Zustieg:
Von Hof am Leithagebirge der Mannersdorfer Straße (B15) Richtung Donnerskirchen folgen. Im Wald versteckt, kurz vor der Grenze zum Burgenland, befindet sich linker Hand ein Parkplatz. Von hier führt ein Fußweg (500 m) zur Warte.
Parken
In Mannersdorf beim Bahnhof
Koordinaten
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Kaiser Franz-Josef-Warte
2451 Hof am Leithaberge
Eigenschaften
- 8 Touren in der Umgebung
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