Pferdetouren

Foto: Thomas Rasch, Outdooractive Redaktion

Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde – für passionierte Pferdeliebhaber trifft das allemal zu. Reiten ist Sport, darüber lässt sich wohl nicht streiten. Doch Reiten ist noch viel mehr, ist ein Pferd doch alles andere als ein "normales" Sportgerät. Vom Sattel aus, trainiert man Fitness und Gleichgewicht, erlebt wunderschöne Naturlandschaften und ist mit einem echten Freund unterwegs.

Vom Arbeitstier zum Freizeitpferd

Foto: Outdooractive Redaktion

Ursprünglich waren Pferde nichts anderes als ein Mittel zur Fortbewegung und Arbeitserleichterung. Ob im Sattel, in der Kutsche oder auf dem Schlitten – mit einem Pferd kam man viel schneller zum Ziel, als zu Fuß. Und in der Land- und Forstwirtschaft halfen die starken Tiere bei der täglichen Arbeit. Während diese Nutzung der Tiere vielerorts bis heute andauert, hat sich der Umgang mit Pferden in Industriestaaten weitestgehend auf den Sport- und Freizeitbereich, sowie die Therapie verlagert. Daneben gibt es aber auch noch Reiterstaffeln von Polizei und Militär (Kavallerie) – wenn auch längst nicht mehr so verbreitet wie in der Vergangenheit.

Sport zu Pferd

Foto: Outdooractive Redaktion

Im sportlichen Bereich unterscheidet man zwischen verschiedenen Reitweisen:

Dressurreiten
Springreiten
Vielseitigkeitsreiten
Westernreiten
und natürlich dem beliebten Freizeitreiten.

Für Reitanfänger und alle ohne eigenes Pferd gibt es unzählige Angebote. Reiterhöfe bieten Gruppen- oder Einzelstunden und geführte Ausritte an, aber auch auf vielen Bauernhöfen können Gäste die Tiere kennenlernen. Wer beweisen kann, dass er sein Pferd unter Kontrolle hat, darf mancherorts sogar ohne Begleitung unterwegs sein.

Weite Strecken im Sattel

Wer gerne länger unterwegs ist, kann sich auf einen Wanderritt aufmachen. Ein ganz besonderes Erlebnis – aber nicht ganz einfach und nur für erfahrene Reiter geeignet – ist sicherlich die Alpenüberquerung mit den Vierbeinern.

Wettkämpfe über weite Strecken nennen sich dagegen Distanzreiten. Dieser Wettkampfsport ist im Prinzip ein Marathon zu Pferd. Es gilt, mit dem Pferd eine bestimmte Strecke so schnell wie möglich zu überwinden, wobei verschiedene Längen von bis zu 160 km zurückgelegt werden müssen. Die Idee des Distanzritts geht vermutlich auf die Entwicklung der Postbeförderung zu Pferde zurück. So gab es beispielsweise bereits zu Zeiten Dschingis Kahns um 1200 n. Chr. mit Hilfe von Pferden ein erfolgreiches Kommunikationssystem, das den Herrscher darin unterstützte, sein Weltreich zu kontrollieren. Viel später, im Jahr 1860, entwickelte sich ein weiterer, weitaus bekannterer Postdienst zu Pferde: der berühmte Ponyexpress in den USA. Die Route erstreckte sich über fast 3218 km von Joseph, Missouri, bis nach Sacramento, Kalifornien. Der wohl bekannteste Ponyexpress-Reiter war Buffalo Bill. 1955 fand in den USA, in Anlehnung an den Ponyexpress, zum ersten Mal der Tevis Cup, einer der schwersten „Hundertmeiler“ der Welt, statt. Bis heute gelten die USA als eine der führenden Distanzritt-Nationen.

Gemütlich in Kutsche oder Schlitten

Foto: Outdooractive Redaktion

Aber auch wer nicht reitet, muss nicht auf die Nähe zu den sanften Vierbeinern verzichten. Im Sommer geht es mit der Kutsche flott voran, im Winter lässt man sich gemütlich und warm eingepackt auf dem Pferdeschlitten durch die Schneelandschaft ziehen.