
DE-Klima Plus
Entwicklung eines Modellkonzepts zur Anreizaktivierung für klimaschonende, klimatneutrale und klimapositive Destinationserlebnisse
Der vollständige Referenz Guide zum kostenlosen Download:
Problembeschreibung
Der Klimawandel stellt eine der größten gesellschaftspolitischen Herausforderungen unserer Zeit dar. Tourismus- und Freizeitaktivitäten haben nicht nur einen signifikanten Anteil am Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase, sondern sind auch massiv von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Dementsprechend sind Anpassungsprozesse notwendig, um sowohl einen Beitrag für klimafreundlichere Reise- und Freizeitaktivitäten zu leisten, als auch um sich an die Folgen von Klimaveränderungen anzupassen. Von Nachfrageseite lassen sich bislang noch keine wesentlichen Anzeichen einer Veränderung des Reiseverhaltens in Bezug auf klimaverträgliche Reisen erkennen, womit auch der Anpassungsdruck für die Reisebranche fehlt, um klimaneutrale Reisen und Erlebnisangebote zu schaffen und anzubieten. Somit besteht ein Henne-Ei Problem, das es für die Industrie zu lösen gilt.
Ziele & Forschungsfragen
Das DE-Klima-PLUS Projekt soll einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz im Bereich des Tourismus und Tagesausflugsverkehrs leisten. Dabei werden unterschiedliche Methoden angewendet, um zu erforschen, wie das Entscheidungsverhalten von Gästen für klimaschonende, klimaneutrale und klimapositive Angebote positiv beeinflusst werden kann. Klimafreundliche Angebote werden im Rahmen des Projekts identifiziert und entwickelt und exemplarisch in ein Hook-Modell-basiertes Konzept übertragen, um eine nachhaltige Akzeptanz solcher Angebote zu fördern. Eine empirische Gäste- und/oder Expertenbefragung soll die Wirksamkeit der entwickelten Ansätze evaluieren, um daraus Handlungsempfehlungen abzuleiten, die als Best-Practice Beispiele in einem Referenz-Guide zusammengefasst werden und somit die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf andere Regionen gewährleistet.
Basierend auf der Problemdarstellung soll das Vorhaben Antworten auf folgende Forschungsfragen liefern:
- Forschungsfrage 1: Inwiefern spielt der Klimaschutz eine Rolle im Reise- und Freizeitverhalten der Bevölkerung in Deutschland?
- Forschungsfrage 2: Welche Ansätze gibt es in Bezug auf klimafreundliche Erlebnisangebote und wie lassen sich diese identifizieren und definieren?
- Forschungsfrage 3: Wie kann die Akzeptanz klimafreundlicher Erlebnisangebote gesteigert sowie neue Angebote entwickelt werden?
Ergebnisse dieses Vorhabens sollen anhand von praxisrelevanten Beispielen aufzeigen, wie klimafreundliche Erlebnisangebote konzipiert und entwickelt werden können, um die Nachfrage nach solchen Angeboten zu aktivieren. Das Vorhaben leistet einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz, indem erforscht wird, wie das Entscheidungsverhalten von Gästen für klimaschonende Angebote (z.B. Rad- und Wandertouren, die aufgrund unterschiedlicher Start- und Endpunkte nur mit dem ÖPNV durchgeführt werden können), klimaneutrale Angebote (z.B. Bike & Hike Touren direkt von der Unterkunft aus) oder sogar klimapositive Angebote (z.B. Rad- oder Wandertouren, bei denen zusammen mit Kooperationspartnern Bäume gepflanzt oder Flächen renaturiert werden) mittels geeigneter Methoden zur Anreizstimulierung positiv beeinflusst werden kann. Ein spezieller Fokus liegt in der gezielten Vermarktung und einer leicht verständlichen Auszeichnung dieser Angebote über unterschiedlichste Touchpoints und Kanäle.
Forschungsdesign
Das vorliegende Projekt verfolgt einen Mixed-Methods-Ansatz unter Einbezug von Kreativprozessen (z.B. Design Thinking Workshops, Hackathon), um sowohl aus Nachfrage-, als auch Angebotsperspektive die Thematik des Klimaschutzes im Tourismus wissenschaftlich zu beleuchten. Dabei werden innovative Ansätze zur Anreizstimulierung klimafreundlicher Erlebnisangebote (bspw. das Hook-Modell) entwickelt, evaluiert und bewertet. Im Vordergrund stehen hier Anreizsysteme, die die Nutzung klimafreundlicher Reiseinhalte zur Gewohnheit machen und dementsprechend eine langfristige und nachhaltige Wirkung für den Klimaschutz entfalten. Innovative Methoden wie bspw. Nudging, Gamification-Ansätze und Edutainment-Konzepte sollen eingesetzt werden, um Entscheidungsprozesse und Verhaltensänderungen zu unterstützen. Eine vorangestellte Literaturanalyse wird die theoretische Grundlage für das weitere Forschungsdesign liefern und internationale innovative Best-Practice-Beispiele identifizieren und bewerten.
Projektlaufzeit:
10/2022 - 02/2023
Projektkonsortium:
Technische Hochschule Deggendorf (THD)
Assoziierte Partner:
Institut für Nachhaltige und Innovative Tourismusentwicklung (INIT)
Hochschule für nachhaltige Entwicklung (HNE)
Kontakt:
Dr. Dominik Huber | dominik.huber@outdooractive.com | +49 8323 8006 501
Martin Soutschek | martin.soutschek@outdooractive.com | +49 8323 8006 507
Simon Reuter | simon.reuter@outdooractive.com | +49 8323 8006 502
Gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klima (BMWK)
