
DATES
DATES ist das Schlüsselprojekt zur Umsetzung der Europäischen Kommision eines vernetzten Datenraums für den Tourismus. Der Datenraum Tourismus stellt eine Ergänzung zu bereits bestehenden Datenräume dar, die Innovationskraft und Wachstumspotenziale durch gleichberechtigten Marktzugang und fairen Wettbewerb unterstützen.
Hintergrund
Der Aufbau vernetzter Datenräume ist Kern der Europäischen Datenstrategie und eine wesentliche Voraussetzung für die Schaffung eines digitalen Binnenmarkts, durch den die Verfügbarkeit und der branchenübergreifende Austausch von Daten in Europa verbessert werden soll.
Bisher waren Datenräume für die Bereiche Wissen und Bildung, Gesundheit, Industrie, Landwirtschaft, Finanzen, Mobilität, Klima und Umweltschutz, Energie und öffentliche Verwaltung vorgesehen. Aufgrund der großen Bedeutung des Tourismus als Wirtschaftsfaktor und Querschnittsbranche möchte die Europäische Kommission nun auch einen Datenraum für den Tourismus schaffen.
Projektziel
Ziel des DATES Projekts ist es, die Rahmenbedingungen für den Datenraum Tourismus zu untersuchen und ein Strategiekonzept mit konkreten Umsetzungsempfehlungen für die Europäische Kommission zu erstellen. Es gilt aufzuzeigen, wie der organisatorische und technische Aufbau des Datenraums Tourismus gelingen und bestmöglich unterstützt werden kann.
Gemeinsame Datenstandards sollen entwickelt werden, die die Nachhaltigkeit des Tourismus zukünftig unterstützen. Mit einem internationalen Horizont soll auf einer breiten europäischen Basis ein möglichst großer Konsens hinsichtlich Datentypen,-tiefe und -qualität herbeigeführt werden, um für alle Beteiligten im Tourismus die meisten Mehrwerte zu schaffen.
Bereits laufende Initiativen zur Entwicklung von praxistauglichen Standards sollen harmonisiert werden, um einen umfangreichen Innovationsschub für die Branche auszulösen. Beispiele für laufende Initiativen sind unter anderem das Knowledge Graph Projekt der Open Data Tourism Alliance (ODTA) unter Leitung der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT), die Entwicklung des Destination Data Standards der AlpineBits Alliance oder die Nutzung von Connectoren mit Daten-Mappings der neu gegründeten Tourism Tech Alliance (TTA).
Das Konsortium
Outdooractive hatte sich mit DATES zu Beginn des Jahres 2022 in einem Konsortium mit 12 europäischen Unternehmen und Organisationen erfolgreich um das von der Kommission ausgeschriebene Projekt beworben. Die digitale Kompetenz des DATES-Konsortiums und der über 40 weiteren beteiligten Organisationen, die das Projekt beratend begleiten und unterstützen konnte die Kommission genauso überzeugen wie das eingereichte Konzept für eine umfangreiche Dateninventur und Analyse der organisatorischen und technischen Rahmenbedingungen für die praktische Umsetzung des Datenraum Tourismus.
Outdooractive übernimmt im Rahmen des DATES-Konsortiums die organisatorische Verantwortung für einen intensiven Austausch mit allen Beteiligten im deutschsprachigen Tourismus.
Projektplan
In dem am 1. November 2022 gestarteten Projekt sollen nun bis Ende Oktober 2023 möglichst viele der relevantesten Beteiligten im Tourismus in Europa einbezogen werden, um die Vision eines erfolgreichen touristischen Datenraums gemeinsam zu konkretisieren. Abzustimmen sind Anforderungen, Anwendungsfälle, Bedürfnisse sowie ein Fahrplan für die Umsetzung. Die Einbeziehung der verschiedenen Akteure über die Netzwerke der Projektpartner wird somit einen wichtigen Anteil für das Ergebnis und die Wirkungskraft des Projekts haben. Erst dadurch können Mehrwerte für alle Beteiligten der Tourismusindustrie entstehen und zusätzlicher Nutzen für alle Sektoren, mit denen der Tourismus in Verbindung steht, generiert werden. Beispiele hierfür sind die Integration und Verwendung von Mobilitätsdaten in Umweltdatenbanken und touristische Informationen im Sinne eines nachhaltigen Destinationsmanagements.
Datenraum Tourismus - Die Wichtigkeit gemeinsamer Standards
Der Datenraum Tourismus ist nicht als zentrale Datenbank zu verstehen, sondern als ein digitales Ökosystem verteilter und vernetzter Daten, bei denen Datensicherheit und Datensouveränität gewährleistet sind und die Datenhoheit bei den Eigentümern der Daten verbleibt. Da sich alle Beteiligten an die für Datenräume vorgesehenen Regeln und Standards halten, ist der vertrauensvolle Austausch von Daten gewährleistet. Mit jeder neuen Datenquelle steigt der potenzielle Nutzen für alle Beteiligten des Datenraums.
Damit doppelte Datenpflege zukünftig vermieden werden kann und strukturierte touristische Informationen einfacher über unterschiedlichste Kanäle und Anwendungen verbreitet und genutzt werden können, wird es jedoch leider nicht ausreichend sein, Daten nur für den Datenraum bereitzustellen. Vielmehr gilt es, sich auf gemeinsame Standards für touristische Datentypen und deren Detailtiefe zu einigen. Nutzungsorientierte und praxisrelevante Anwendungsfälle dienen dabei als Orientierung und Entscheidungsrahmen.
Neben Informationen zu Unterkünften, Restaurants, Sehenswürdigkeiten, Attraktionen, Veranstaltungen und Skigebieten sind auch Tourenvorschläge, Wegsperrungen auf Freizeitwegen oder Sensordaten zur Messung von Besucherfrequenzen relevante Datentypen, die es größtenteils noch zu standardisieren gilt. Ebenso wichtig sind Standards, die eine transparente Bewertung ökologischer, ökonomischer und sozialer Kriterien der Nachhaltigkeit im Tourismus für Angebot und Nachfrage ermöglichen. Es geht jedoch nicht nur um statische Stammdaten wie Adressinformationen, sondern auch um strukturierte dynamische Daten wie Vakanzen, aktualisierte Öffnungszeiten und die Online-Buchbarkeit touristischer Angebote.
Die Herausforderung
Neben den im Tourismus in Europa auf breiter Basis bisher größtenteils noch fehlenden gemeinsam akzeptierten Datenstandards für die unterschiedlichen Datentypen stellt auch die technische Bereitstellung der Daten noch eine große Herausforderung dar.
An vielen Stellen wird im deutschsprachigen Tourismus aktuell auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene intensiv an Open Data Hubs, Landesdatenbanken und nationalen Knowledge Graphen gearbeitet. Gleichzeitig wird das Rad oft mit großen Investitionen neu erfunden. Dabei unterscheiden sich sowohl die jeweils verwendeten Datenstrukturen, als auch die technischen Schnittstellen für das Einspielen und den Abruf von Daten. Dadurch entstehen bei der Zusammenführung von Daten aus unterschiedlichen Quellen nach wie vor hohe Kosten für die Anpassung von Schnittstellen. Häufig resultiert daraus ein Informationsverlust beim Mapping von Datenfeldern bei unterschiedlicher Kleinteiligkeit der Datenmodelle.
Gemeinsam kommen wir weiter - Ihr Engagement ist gefragt!
Outdooractive kann für das Projekt DATES auf wertvolle Erfahrungen des Forschungsprojekts BayernCloud im Tourismus zurückgreifen, bei dem die theoretischen Grundlagen für den Aufbau einer offenen digitalen Dateninfrastruktur und Referenzarchitektur erarbeitet wurden. Die Bayern Tourismus GmbH, die das Projekt BayernCloud als Informationsdrehscheibe für den Tourismus in Bayern gerade zur Beständigkeit führt, gehört ebenso zu den über 40 Organisationen, die das Projekt DATES aktiv unterstützen werden, wie die Österreich Werbung, IDM Südtirol und die AlpineBits Alliance, die bereits seit vielen Jahren offene Standards für einen effektiven und effizienten Datenaustausch im Tourismus entwickelt.
Da Outdooractive in den kommenden Monaten auf viele Unternehmen und Organisationen aus seinem Umfeld zukommen wird, um sich mit fachlichen und technischen Experten für einen Austausch auf Augenhöhe zu organisieren, möchten wir uns schon vorab bei allen bedanken, die sich hier mit engagieren und das Projekt mit Ihrem Input und Feedback unterstützen werden.
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