
Die richtige Passform eines Rucksacks
Netzrücken oder Kontaktrücken?

Foto: Angela Bach, Outdooractive Redaktion
Bei einem Netzrücken-Tragesystem liegt der Rucksack nicht direkt auf dem Rücken auf, sondern wölbt sich nach hinten. Anstelle des soliden Rückenteils tritt ein – wie der Name schon vorweg nimmt – flexibles und luftdurchlässiges Netz.
Besonders bei kleineren Rucksäcken ist diese Bauweise extrem angenehm für den Träger. Der Rucksack ist insgesamt leichter, der Rücken wird besser belüftet.
Der Freiraum zwischen Netz und Rucksack bedeutet aber auch, dass sich der Schwerpunkt des Rucksacks nach hinten verlagert.
Bei größeren Lasten oder anspruchsvolleren Touren ist deswegen zum klassischen Kontaktrücken-Tragesystem zu raten. So liegt das Gewicht eng am Körper an, der Träger kann die Last auf seinem Rücken besser kontrollieren.
Die Rückenlänge muss passen
Das A und O eines perfekt sitzenden Wanderrucksacks ist die Länge des Rückenteils. Ist es zu kurz, kannst du die Hüftflossen nicht richtig platzieren. Ist es zu lang, scheuert der Rucksack am Hintern – oder er sitzt zu weit oben, was ihn instabil und unangenehm zu tragen macht.
Gerade bei kleineren Modellen wie Tagesrucksäcken und kleinen Wanderrucksäcken ist die Rückenpartie nicht verstellbar. Daher solltest du beim Kauf unbedingt darauf achten, dass das Rückenteil des Rucksacks zur Länge deines Rückens passt.

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Kein Mensch ist gleich gebaut. Deswegen kann man anhand der Körpergröße auch keine Aussage über die Rückenlänge treffen. Da hilft nur ausmessen – und zwar den Abstand zwischen dem siebten Nackenwirbel und der Oberkante des Beckenknochens.
Dazu ziehst du das Kinn nach unten zur Brust, schon spürst du den markanten Wirbel. Der Beckenknochen ist wiederum leicht zu finden, wenn man an der Wirbelsäule entlang nach unten tastet.
Die ermittelte Länge gibt Aufschluss über die für dich passende Rucksackgröße. Orientierung bieten folgende Maßeinheiten:
- Größe S: 40 bis 49 cm
- Größe M: 50 bis 57 cm
- Größe L: 58 bis 69 cm
Herren- und Damen-Modelle
Viele Rucksack-Hersteller bringen heutzutage spezielle Damen-Rucksäcke auf den Markt. Diese sind nicht nur farblich an das weibliche Geschlecht angepasst, sondern auch in puncto Anatomie:
- Kurze Rückenlänge: Frauen sind in der Regel nicht nur kleiner als Männer, sie haben im Verhältnis zu ihrem Oberkörper auch deutlich längere Beine. So sind viele Damen-Rucksäcke perfekt auf eine kurze Rückenlänge zugeschnitten.
- S-förmige Schultergurte: Betrachtet man die Schultergurte eines Damen-Rucksacks, sticht sofort die ausgeprägte S-Kurve ins Auge. Frauen haben schmalere Schultern als Männer – daher stehen die Träger eines Damen-Modells zunächst enger beieinander. Dann beschreiben sie einen großen Bogen um den Nacken herum, verlaufen geradlinig über die Schultern und direkt nach hinten, um den Brustbereich auszusparen.
- Konischer Hüftgurt: Um perfekt an den breiteren Hüften anzuliegen, sind die Hüftflossen von Damen-Modellen schräg gestellt und zusätzlich gepolstert.
- Weniger Volumen: Damen-Modelle sind aufgrund der kurzen Rückenlänge meist etwas kompakter geschnitten als das entsprechende Herren-Modell. Das verminderte Volumen wirkt sich indirekt auch auf das spätere Gewicht des Rucksacks aus.
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Können Frauen mit einem Herren-Rucksack auf Tour gehen?
Alles eine Frage des Körperbaus: Große und schmal geschnittene Frauen kommen mit dem längeren Rückenteil des Herren-Modells oft gut klar. Kleine und kurvige Frauen sind mit Damen-Modellen indes bequemer unterwegs.
Die Entscheidung ist außerdem von der Art des Rucksacks und der geplanten Tour abhängig. Auf einer Halbtages- oder Tagestour mag der Unterschied nicht so deutlich sein. Je größer/schwerer der Rucksack und je länger die Tour, desto wichtiger ist allerdings die perfekte Passform.
Übrigens: Es gibt auch Männer, denen das Damen-Modell mehr zusagt. Entscheidend ist also am Schluss nicht die Typ-Bezeichnung.
Rucksäcke für Kinder

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Kleine Wanderer tragen gerne einen Teil ihrer Ausrüstung im eigenen Rucksack – ein wenig Proviant, ein leichtes Kleidungsstück oder Spielzeug.
Kinderrucksäcke stechen besonders durch ihr farbenfrohes Design ins Auge. Dabei darf die Passform allerdings nicht außer Acht gelassen werden – das gilt für Kleinkinder ebenso wie für bereits ältere Schulkinder.
Zu große, schwere oder schlecht sitzende Rucksäcke sind nicht nur beim Entdecken im Weg. Sie wirken sich auch schädlich auf den noch nicht ausgewachsenen Körper der Kinder aus.